Stellt Euch vor, dass Ihr einen Anruf bekommt, der Euch zurückbringt in das Haus, in dem Ihr aufgewachsen seid.
Eine Gegend, in der Ihr glücklich wart, bis etwas furchtbares passiert ist, dass Euch den Boden unter den Füßen weggezogen hat.
Und jetzt seid Ihr zurück und wieder mitten drin in den Erinnerungen und aktuellen Ereignissen von “Wenn der Nebel schweigt” von Roman Klementovic
Als Teenager muss Jana erleben, wie ihre Mutter ermordet und ihr Vater für den Mord an der eigenen Frau verdächtigt wird. Auch wenn nie ein Beweis gefunden wurde, so ist selbst Jana nicht sicher, ob Ihr Vater nicht der doch der Mörder ist.
Als sie jedoch wegen einem Notfall zurück nach Hause gerufen wird entdeckt sie, dass Ihr Vater zu einem Messi geworden ist, der zu niemandem mehr Kontakt hat und scheinbar viele Geheimnisse im Tal lauern, die sie oder die Vergangenheit betreffen.
Gerne gesehen ist sie auch nicht, vor allem nicht, nachdem sie beginnt Fragen zu stellen – was sie nicht ahnen konnte ist, was sie damit anstößt…
Roman Klementovic schreibt Thriller, die von der düsteren Atmosphäre leben und immer eine gewisse Anlaufphase brauchen. Man muss sich drauf einlassen. Auf die meist doch sehr speziellen Charaktere und auf das Setting. Hier sind wir in einer Gemeinde, die recht einsam in einem Tal liegt und an einem See. Alles hier wirkt trist, traurig, düster und wie eine eingeschworene Gemeinde, die keinen von außen zu lassen…
Wer einen rasanten Thriller erwartet, der ist zu Beginn sicherlich enttäuscht, denn zuerst bekommen wir die Geschichte erzählt warum Jana so ist, wie sie ist. Was damals passierte und wer damals schon involviert war. Dann begleiten wir Jana im hier und heute und die Stimmung kippt immer weiter, alles wirkt bedrohlich.
Eigentlich möchte man sie schütteln auf Grund ihrer manchmal doch etwas merkwürdigen Taten und ihr den Kopf waschen.
Keiner der Protagonisten ist ein Sympathieträger. Alle sind eigenbrödlerisch, feindlich, bösartig oder abweisend. Auch Jana ist keine Protagonistin, die man liebt… und es ist gut so. Denn es passt so perfekt zusammen.
“Wenn der Nebel schweigt” von Roman Klementovic ist ein Slowburn-Thriller, der aber punkten kann mit der düsteren Atmosphäre und einem Ende, dass mich wirklich überzeugt hat.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen atmosphärisch dichten Thriller.
Wer neugierig ist: Blick ins Buch
Informationen zum Autor:
Roman Klementovic, geboren 1982, lebt in Wien. Er liebt Bier in Pubs, Punkrock und den Sportklub Rapid Wien. Seine beiden Thriller »Immerstill« und »Wenn das Licht gefriert« werden verfilmt.
Buchinformationen:

(c) Gmeiner Verlag