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Wütende Bärin von Ingebjørg Berg Holm

Ein Buch, das mich vom Setting in der Einsamkeit Norwegens her absolut angesprochen hat. Eine Hütte, Einsamkeit, die ständige Dunkelheit zu der Zeit und eine Familie, die keine Familie mehr ist… ich hatte die absoluten Bilder im Kopf, was mich hier erwartet… “Wütende Bärin” von Ingebjørg Berg Holm hat dann etwas völlig anderes geboten.

Begleitet mich doch ein wenig in die Arktis.

Nina und Njål haben eine gemeinsame Tochter und für die sind beide bereit alles zu tun. Aber eine Beziehung führen sie nicht mehr. Sie stehen sich mehr oder minder offen feindlich gegenüber und waschen schmutzige Wäsche und kämpfen um das Sorgerecht der Tochter.
Aber sie sind auch ehrgeizig und wollen die prestigeträchtige Expedition zur Gletschererforschung nicht aufgeben, das gelingt ihnen aber nicht, wenn sie sich nicht zusammenraufen und gemeinsam als Team funktionieren. Also werden alle Punkte fallengelassen, man wird nach außen wieder einträchtig und fährt gemeinsam mit der Tochter auf die abgelegene Inselgruppe Svalbard.  Dort eskaliert die Lage und man steuert auf ein Unglück zu.

Ich habe mit diesem Buch eine Art Kammerspiel erwartet, das größtenteils in Svalbard spielt. Bekommen habe ich eine sehr lange Studie über völlig entfremdete und abgrundtief egoistische Menschen.
“Wütende Bärin” von Ingebjørg Berg Holm ist sicherlich anders, als viele Bücher, die ich bisher gelesen habe. Die Sprache ist schlicht und dann wieder gewaltig. Es gibt Stellen, da kann man komplett in der Welt der Geschichte versinken, aber leider nicht komplett.
Die psychologischen Nuancen der Menschen sind gut herausgestellt, aber leider für mein Empfinden absolut spannungslos aufbereitet. Seitenweise bekommen wir Dinge erzählt, die ich gar nicht gebraucht hätte, um endlich in der Hütte anzukommen. Eigentlich ist 3/4 des Buches eine sehr anstrengende Geschichte der Protagonisten, deren Familien und deren gestörten Persönlichkeiten gewidmet.
Übersetzt von Gabriele Haefs und Anderes Brunstermann wird das Buch zu einer flüssig zu lesenden Geschichte mit dem richtigen Gefühl für die Wortwahl und dem gesamten Setting.

Die Geschichte an sich hat mich allerdings überhaupt nicht erreicht und ich bin mir nicht sicher, ob es eine Moral gibt, oder was mir die Autorin mit dieser Geschichte erzählen wollte. Ich habe leider auch drei Tage nach Beendigung keine Antwort gefunden und mich lässt das ganze Buch ratlos zurück.

Buchinformationen:
Kurzmeinung, Rezension zu Wütende Bärin von Ingebjørg Berg Holm

(c) KJM Verlag

Dreierlei Ich-Stimmen sind zu lesen: die der jungen Klimaforscherin Nina und ihres Mentors Njål, die gemeinsam ein Kind haben, Lotta. Die dritte Stimme gehört Sol, die vor Nina mit Njål zusammen war und die gern ein Kind mit ihm gehabt hätte. Trotz des gemeinsamen Kindes leben Nina und Njål nicht zusammen. Irgendetwas wurde Lotta angetan. Wie ein kalter Nebel zieht sich die Ungewissheit über das Geschehen durch das Buch. Nina, Njål und ihr Kind werden nach Svalbard, Spitzbergen, reisen. Um noch einmal zu versuchen zusammenzukommen? Oder gibt es ganz andere Gründe?

In der Dunkelheit der Polarnacht drängt Njål auf ein Wochenende in einer entlegenen Hütte. Ein Retreat in der absoluten Dunkelheit, dort, wo die Eisbären auf Futtersuche sind? Was wird in der Hütte am gefrorenen Meer geschehen? (c) KJM Buchverlag

ISBN: 978-3-96194-182-7
Seiten: 360
KJM Buchverlage

Erscheinungsdatum: August 2022
Einband: Hardcover mit Schutzumschlag

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