Ein Spionagebuch hatte ich schon lange nicht mehr. Agenten, London, Spionage… Ich dachte an James Bond und bekam Jackson Lamb in Dead Lions von Mick Herron! Unterschiedlicher hätten die beiden Protagonisten nicht sein können, aber trotzdem kann Jackson Lamb auch im zweiten Fall übezeugen…
Willkommen in Slough House, dem Abstellgleis für MI5 Agenten.
Zynisch, egoistisch, dick und launisch – all diese Dinge treffen auf Jackson Lamb zu. Aber trotzdem ist er ein guter Spürhund und Chef der Slow Horses des MI5. Der Abteilung, in der alle Agenten landen, die sich eine Verfehlung geleistet haben und die der Geheimdienst gerne los werden würde. Wer hier landet geht über kurz oder lang freiwillig und genau darauf zählen die Leute….
Das Buch startet langsam und man braucht schon ein wenig Atem für die Geschichte insgesamt. Sie ist sehr komplex, Verästelungen in unterschiedliche Richtungen, teilweise scheinbar völlig unsinnige Handlungsstränge sorgen dafür, dass es leider nicht durch die Bank weg spannend bleibt – aber immer ist es interessant. Auf Grund der Art der Story und den vielen Namen muss man schon am Ball bleiben und bei mir hat es dafür gesorgt, dass ich es innerhalb kurzer Zeit durch hatte.
Solider Agenten- und Spionageroman, der mich angenehm unterhalten hat auch mit Wortwitz.
Ich vergebe 4 von 5 möglichen Punkten für Dead Lions von Mick Herron
Danke an den Verlag für das Leseexemplar, wer möchte kann hier in das Buch hineinlesen.
Buchinformationen:

(c) Diogenes
Zwei Agenten von Slough House, einem Abstellgleis des MI5, erhalten den Auftrag, einen russischen Oligarchen zu beschützen. Gleichzeitig wird ein ehemaliger Spion aus kalten Kriegszeiten tot aufgefunden, angeblich infolge eines Schlaganfalls. Bei beiden Fällen spielen russische Schläfer eine wichtige Rolle: ›Dead Lions‹. Ausgerechnet die Agenten, denen keiner etwas zutraut, sind beim Erwachen der Löwen dabei.
Diogenes Verlag Taschenbuch
480 Seiten
Erscheinungsdatum: 28.10.2020
ISBN: 978-3-257-24555-4
Auch als EBook erhältlich