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Autoreninterview mit Marvin Roth

Es war lange still in dieser Kategorie. Aber endlich gibt es wieder einen neuen Beitrag von uns. Ein Autoreninterview mit Marvin Roth.
Marvin Roth haben wir in Frankfurt kennengelernt durch Tom von MUNDOLIBRIS. Ein unglaublich interessanter und netter Mensch, dem seine Ehefrau zur Seite steht.

Bereits zur Buchmesse 2019  hatten wir beschlossen, dass wir das Interview machen wollten. Aber das echte Leben spielt einem eben manchmal einen Streich. Aber was lange wehrt wird endlich gut!

Dann jetzt viel Freude mit dem Interview.

Hier gibt  es erstmal einige allgemeine Informationen:

Autoreninterview mit Marvin Roth

(c) Marvin Roth

Name: Marvin H. Roth
Geburtsdatum: 25.07.1956
Gefühltes Alter: 40
Wohnhaft in: Butzbach
Gebürtig aus: Friedrichsdorf/Köppern

Familie (Kind, Kegel, Haustiere…):
Verheiratet mit Conny – Kinder sind längst groß – Haustier – unser kleiner Randy (Hund)

 

Was sind Deine Hobbys?
Reisen, Lesen, Movies – Englisch – USA – eine gute Zeit mit Freunden, Songtexte schreiben

Welchen Beruf übst Du noch im „wahren“ Leben aus?
Eigentlich bin ich noch als Coach und Immobilienmakler gelistet. Doch meine Berufung ist zum Beruf geworden. Also Hauptberuf: Schriftsteller

Treibst Du Sport?
Gassi gehen – Shopping mit Conny – mehr geht nicht
*Anmerkung der Redaktion: Shoppen zählt absolut als Sport!

Was magst Du an Musik:
Die Emotionen die Musik erzeugen kann.

Welche Filme oder Serien magst Du?
SF – Star Trek – Star Wars – Thriller natürlich – Action – Abenteuer, Mafia Filme, Kriegsfilme – Serien: Die Boys – Treadstone – Sopranos – Dexter – Picard – Criminal Minds – Navy CIS – CSI Miami – u.s.w

DAS SCHREIBEN UND DIE BÜCHER

Wie bist Du zum Schreiben gekommen?
In unserer Zeit in den USA (10 Jahre), wurde das amerikanische Englisch zu unserer zweiten Muttersprache. Deutsch mischte sich mit Englisch und manchmal suchten wir das deutsche Wort für einen englischen Begriff. Unsere Muttersprache zog sich zurück und machte der Neuen Platz. Gerade in der Zeit, als wir geschäftlich sehr eingespannt waren, fiel mir das Einschlafen sehr schwer. Geschäftliche Probleme hinderten meinen Geist daran, zur Ruhe zu kommen. Da kam mir ein Gedanke, der mein Leben total verändern sollte. Natürlich war mir damals nicht einmal ansatzweise klar, was kommen würde. Ich überlegte, ob es mir beim wohl helfen würde den Einschlafpunkt zu erreichen, wenn ich mir selbst eine Geschichte erzählte. Natürlich eine Story, die ich mir ausdenken wollte. Ich schloss also meine Augen, schaltete bewusst mein Gehirn auf den deutschen Modus um und begann meine Nachtgeschichte. Ich sah ein Feld, einen Wald dahinter und einen jungen Mann, der dort am Waldrand stand und zu mir herübersah. Wer meine Bücher kennt, der weiß wem ich in dieser, ersten Nacht begegnete. Das war Hank Berson – oder Hanky, wie ihn Freunde nennen. Kurz, ich begleitete Hanky in den Wald und erlebte mit ihm von dieser Nacht an Abenteuer. So ging es Nacht für Nacht – und ich fand meinen Schlaf wieder. Eines Tages setzte ich mich an den PC und schrieb die erste Geschichte mit dem Titel: Hanky und der Tausendschläfer. Der Rest ist Geschichte….

Wie müssen wir es uns vorstellen, wenn Du eine neue Idee hast? Diskutiert Du das nur zu Hause mit Deiner Frau, oder erntet Ihr auch manchmal schräge Blicke in einem Café, weil Ihr „merkwürdige“ Dinge besprecht?
Ich bin ein Mensch, der gerne nachdenkt. Ich verfolge aufmerksam was in der Welt so geschieht. All die Informationen sammelt mein Gehirn und legt sie in einem, sagen wir mal, Archivraum ab. Meist völlig unerwartet, formt sich in meinen Gedanken ein Bild, eine Szenerie, die mir geeignet scheint, sich mit ihr zu beschäftigen. Ärgerlicher Weise passiert das manchmal, wenn ich noch mit einem anderen Buchprojekt beschäftigt bin. Ich schreibe mir diese Idee dann auf und arbeite weiter. Natürlich erzähle ich meiner Frau von der neuen Idee zu einem Buch, doch da die Geschichte noch warten muss, bleibt es bei einer kurzen Beschreibung meiner Idee. Schräge Blicke ernten wir, wenn wir über eine Story reden, an der ich gerade arbeite. Da geht es schon mal um Mord, Terror, Raub, Serienkiller u.s.w.  Da möchte ich gerne die Gedanken der Mithörer lesen, wenn sie nur einen Schnipsel unserer Gespräche hörten.
*Anmerkung der Redaktion: Das stellen wir uns sehr lustig vor in einem Café

Wie lange braucht Du im Schnitt von der 1. Idee bis zum Wort „Ende“ eines Buches?
Naja – wie lange braucht ein Kind um auf die Welt zu kommen? Genau! Circa 9 Monate und genauso lange brauche ich meistens. Meine Bücher haben aber auch oft einen Umfang von 140.000 Wörtern. Das braucht seine Zeit. 

Was hat Dich inspiriert, dass Deine Bücher in den USA spielen und nicht in Deutschland?
Da gibt es mehrere Gründe. Als erstes vielleicht spielt meine Herkunft eine Rolle dabei. Ich bin Deutschamerikaner. Ich liebe beide Kulturen und so schreibe ich in Deutsch über Amerika. Punkt zwei ist, wie schon vorher erwähnt, dass wir 10 Jahre in den USA gelebt haben. Der dritte Grund ist schlicht Heimweh, da unser Herz immer noch an Amerika hängt. Und zum Schluss der vierte Grund: Ich möchte meine Leser mit auf eine Reise nehmen, die sie niemals bei einer Urlaubsreise erleben können. Dazu nutze ich meine Orts – und Gesellschaftskenntnis – und lasse die Leser hinter die Kulissen schauen. 

Wieviel finden wir von Dir persönlich in den Protagonisten oder in anderen Charakteren?
Oha – das ist mal eine schwierige Frage. Genau genommen findet man da gar nichts von mir. Meine Protagonisten sind eigenständige Personen, denen ich auf geistiger Ebene begegne. Manche werden sogar zu Freunden. Es ist so, sobald ein Protagonist von mir beschrieben wird, beginnt er in seiner Welt zu agieren und er richtet sich nicht wirklich nach meinen Vorgaben. Ich habe da eine gewagte Theorie: Mit jedem Leser, der meinen Romanfiguren begegnet, fließt eine Lebensenergie und meine Helden werden zu realen Personen, die in einer anderen Welt leben. Vielleicht sind auch wir nur Romanfiguren???

Versuche in drei Sätzen zu erklären, wer die Bücher von Dir unbedingt lesen sollte.
Alle, die gerne spannende Geschichten lesen und bereit sind auch das scheinbar Unmögliche zuzulassen.
Jeder, der nach Menschlichkeit und Freundschaft sucht, denn der humane Aspekt findet sich in meinen Geschichten, auch wenn Mord und Terror geschehen.
Als letztes vielleicht Leser, die meine Visionen verstehen wollen, denn Fiction und Realität sind oft nur durch einen Seidenvorhang getrennt.

Sind die Bücher „Mimosen“ tauglich, sprich ist es auch für die zarteren Seelen geeignet?
Das lässt sich schwer beurteilen. Es gibt Leser, die den Titel: Der Heiler, lieben aber mit: Der Duft des Zorns, an ihre Grenzen kommen. Doch es gibt ja bei einem Buch immer die Möglichkeit, es für einen Moment zur Seite zu legen, über das Gelesene nachzudenken und dann vielleicht der Story weiter folgen.

Hast Du besondere Schreibphasen (bist Du abends besonders kreativ, brauchst Du Musik oder absolute Stille)?
Ich schreibe gerne ab der Mittagszeit bis 18 Uhr. Ich brauche beim Schreiben eine gewisse Struktur. Daher der Zeitrahmen. Natürlich funktioniert das nicht immer, weil das Leben dazwischenkommt. Ja, ich höre gerne Musik beim Schreiben, manchmal läuft auch eine Dokumentation gleichzeitig. Doch die Worte die da gesprochen werden, höre ich nicht wirklich. Es ist wie ein Hintergrundrauschen, das mich begleitet.

Wie machst Du Notizen? Handschriftlich oder digital?
Oh, ich mache mir selten Notizen. Es gibt auch kein Exposé. Einzig Informationen über tatsächliche Geschehnisse, Angaben zu Orten oder historische Bezugspunkte sind in einem gesonderten Dokument gespeichert.  

Hast Du einen genauen Plot an den Du Dich hält, oder entwickeln die Protagonisten schonmal ein „Eigenleben“?
Nein, es gibt keinen Plot. Ich schreibe einfach los und folge der Storyline. Ich weiß selbst nicht, was geschehen wird. Ich versuche mir vorzustellen, wie die Geschichte weitergeht. Doch oft liege ich falsch und bin erstaunt wie sich alles entwickelt. Da geht es mir wie den Lesern. Die wissen ja auch nicht was kommt. Ja, wie schon oben beschrieben haben die Protagonisten ihr Eigenleben, ob es mir gefällt oder nicht.

Benutzt Du Ticks/Macken oder ähnliches von Freunden und Bekannten in Euren Büchern und wenn ja, würden sich die Menschen evtl. wieder erkennen?
Nein, absolut nicht. Ich beschreibe manchmal reale Personen des öffentlichen Lebens, die es sich gefallen lassen müssen, wie ich sie wahrnehme. Bisher gab es nur zwei reale Menschen, die mir nahestehen, die den Weg in meine Geschichten gefunden haben.

Gibt es einen Autor, der Dich inspiriert hat?
Ja klar. Mehr als Einen. Da ist natürlich Stephen King, der als Einziger den Titel Meister verdient. Ich habe viele seiner Geschichten gelesen. (Am liebsten im englischen Original.) Ich hatte auch das Glück ihm einmal persönlich zu begegnen.   

Tolkien hat mein Leben begleitet. Douglas Preston und Lincoln Child, Tom Clancy, Thomas Harris, Robert Langdon und viele mehr…. 

JETZT WIRD ES PERSÖNLICH:

Eine gute Fee kommt zu Euch und könnte Euch folgende Wünsche erfüllen:

  1. Du darfst Dir eine Superkraft aussuchen: Welche und warum?
    Das Heilen – es gibt so viele Menschen die an schlimmen Krankheiten leiden.
  1. Du darfst 24 Stunden in einem anderen Körper (Mensch, Tier o. ä.)  verbringen,   wofür bzw. für wen würdest Du Dich entscheiden und auch hier warum?
    Mit diesem Aspekt habe ich mich noch nie befasst. Ich bin ganz zufrieden in meinem Körper. Tja, dann bleibt nur ein Tier? Ein Adler vielleicht. Die Freiheit in den Lüften zu schweben, die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen hat schon ihren Reiz.
  1. Du darfst eine Zeitreise machen: In welche Zeit würdest Du gerne reisen wollen?
    Auf jeden Fall in die Zukunft! Das vergangene haben wir doch schon erlebt. (Ich glaube an die Wiedergeburt und an viele Leben, die wir leben.)

Kochst Du/Ihr gerne?
Ja, aber nur selten. Conny meine Frau beherrscht die Küche und sie kocht sehr, sehr gut.

Gibt es ein Leibgericht?
Ach viele – Curry Huhn, Schnitzel – Burger – Türkisch generell wie auch Chinesisch – Mexikanisch und neuerdings beginne ich die spanische Küche zu erkunden. Essen ist doch generell toll!

Wie kannst Du am Besten entspannen?
Bei Musik, bei Autofahrten, am Meer oder in der Wüste. Ist eigentlich egal, da ich mich eh in meiner Gedankenwelt verliere.

Monk oder eher Gott des Chaos?
Haha – beides irgendwie. Ich habe meine eigene Ordnung und versuche dabei darauf zu achten, nicht manisch Dinge zu sortieren. Ich mag schon, wenn ich weiß, wo meine Sachen sind. Es ist aber auch aufregend, wenn man nach etwas sucht und etwas anderes, das man lange nicht mehr gesehen hat, findet.

Wir kommen spontan zu Besuch, wie treffen wir Dich an (Jogginghose/Anzug)?
Ja gerne! Wann kommt ihr denn?? In Jogginghose findet ihr mich nie! Jeans im normalen Leben – Anzug, wenn wir geschäftlich unterwegs sind oder schick ausgehen.
*Anmerkung der Redaktion: Besuch bei Marvin u. Conny auf die Agenda setzen.

Wie sieht ein Traumurlaub aus? Wellness oder Camping? Exotisch oder Balkonien? Strandurlaub oder Erkundungstrip?
Exotisch und immer auf Achse. Wenn auf dem Weg dann noch schöne Hotels sind, ist alles perfekt.

Buchrolle:
In welchem Buch würdest Du gerne eine Rolle übernehmen? Es muss nichtzwingend eines von Euch sein.
Ich habe zuerst Bauchrolle gelesen – lach – eigentlich habe ich nicht das Bedürfnis in einem Buch eine Rolle zu spielen. Es reicht wenn ich selbst Geschichten schreibe.
*Anmerkung der Redaktion: Wir mögen Menschen mit Humor.

Buchdate:
Welche Buchfigur würdet Ihr gerne mal treffen?
Schwere Frage! Viele, doch in Wirklichkeit nicht einen. Stephen King schrieb einmal, dass ihn seine Protagonisten zuhause besuchten. Er fiel in Ohnmacht und so würde es mir vielleicht auch ergehen, wenn Hanky und die Anderen auf einmal vor meiner Tür stünden.

Ein Autor, den Du gerne treffen würdest und welche Frage würde Dir dabei am dringendsten unter dem Nagel brennen?
Vielleicht noch einmal den Meister! Stephen King beschreibt so unendlich gut sein Umfeld. Wir waren einmal in Bangor – dort lebt er – und in seinen Geschichten nennt er diesen Ort Derry. Ich habe mich sofort ausgekannt und es war alles genau so, wie er es beschrieben hat. Ich würde gerne lernen, wie er seine Umgebung wahrnimmt.
*Anmerkung der Redaktion: Anja nickt begeistert und würde sich da gerne zusetzen.

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Gewinnspiel zu dem Autoreninterview mit Marvin Roth

Gewinnspiel

Lieber Marvin,
an dieser Stelle ein herzlichen Dankeschön von uns an Dich, dass Du den Spaß mitgemacht hast. Danke für Deine Zeit und die ausführlichen Antworten.

Wenn Ihr neugierig seid, dann könnt Ihr HIER mehr über den Autor und seine Bücher erfahren.

Auf ein baldiges Wiedersehen!

Eure #TiiundAna

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