Jason Starr lese ich immer wieder gerne, auch wenn ich Ihn in den letzten Jahren vernachlässigt habe. Aber die Bücher von diesem Autor sind eigentlich immer ein Garant für Spannung, Drama und die Protagonisten sind immer ein wenig verloren oder unglücklich. So war es dann auch hier bei “Seitensprung” von Jason Starr.
Verheirateter Mann Ende vierzig, unglücklich verheiratet, Kind, keine Karriere, kein Geld aber Bedürfnisse…. Ihr ahnt worauf es hinausläuft! Aber wie immer ist nichts so, wie es am Anfang scheint.
Jack Harper steckt tief in einer Midlife-Crisis. Seine Ehe mit Maria ist am Tiefpunkt angelangt, ihr Liebesleben am Ende. Der einzige Lichtblick ist sein Sohn Jonah. Doch dann scheint es für seine Eheprobleme eine Lösung zu geben: eine diskrete Seitensprung-Website. Entgegen seinen anfänglichen Bedenken lässt er sich auf eine Online-Affäre ein und begeht damit den größten Fehler seines Lebens. Immer schneller wird er in eine tödliche Spirale hineingezogen, aus der es kein Entrinnen gibt.
(c) Diogenes
Unglücklich gefangen in der Ehe hört unser männlicher Hauptprotagonist (Jack) durch einen früheren Bekannten von der Online-Site “Discreet Hookups”. Eine Seite, die Ihre Dienste anbietet für Menschen, die eine Affäre suchen ohne Verpflichtungen. Es kommt wie es kommen muss und Jack hat eine Verabredung mit “Fugitive-Red”. Als er dort ankommt findet er die Frau tot in deren Haus und von diesem Moment an bewegt sich alles immer weiter auf den Abgrund für Jack zu. Als Hauptverdächtiger in diesem Mordfall wird er von der Polizei drangsaliert, von seiner Frau aus der Wohnung geworfen und seinen Job verliert er auf Grund der Medienberichte ebenfalls… Aber hier beginnt eigentlich erst die Spirale, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt. Die Schlinge um den Hals von Jack Harper zieht sich immer weiter zu…
Der Reiz dieses Thrillers liegt nicht nur in der Tatsache begründet, wer denn nun der Mörder ist, sondern auch wie schnell ein Leben in Scherben liegen kann und man ganz unten angekommen ist. Der Hauptprotagonist ist absolut kein Held, aber er kämpft um seine Freiheit, seine Ehe und möchte sein Leben zurück. Dabei tritt er in ein Fettnäpfchen nach dem anderen und macht damit seine Situation schlimmer statt besser.
Genau das ist es, was für mich die Bücher von Jason Starr ausmachen. Die Protagonisten sind nicht perfekt und keine Supermänner, sondern normale Menschen, die etwas schlimmes erleben und wirklich dumme Sachen machen, um aus dieser Situation herauszukommen.
Flüssig geschrieben, mit gut beschriebenen Begebenheiten und recht konstanter Spannung lässt uns der Autor durch die 400 Seiten gleiten. Während man glaubt zu wissen wie sich alles verhalten hat und sich schon in Sicherheit wähnt, kommt der Autor dann auf den letzten zwei Seiten noch mit einer Überraschung.
“Seitensprung” von Jason Starr ist ein gut geplotteter, in sich schlüssiger und logischer Thriller an dem es nur wenig zu kritisieren gibt. Solide Handwerkskunst und ich wurde nicht enttäuscht und kann diesen Starr empfehlen, auch wenn mir “Phantasien” von ihm besser gefallen hat. Hier hat mir ein wenig die zweite Sichtweise gefehlt, ich hätte gerne mehr gewusst aus der Sicht des Mörders.
Ich vergebe hier 4 von 5 Punkten für diesen Thriller.
Vielen Dank an Diogenes für das Rezensionexemplar.
Buchinformationen:

(c) Diogenes
Tascheinbuch, 400 Seiten
Verlag: Diogenes
Erscheinungsdatum: 27.05.20
ISBN-10: 3257300506
ISBN-13: 978-3257300505
Auch erhältich als EBook
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