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Gehörlosigkeit & Gebärdensprache

Die Lektüre des neuen Wohlfühlromans von Claudia Winter “Wie sagt man ich liebe dich” und die Geschichte um die gehörlose Maelys hat uns ein wenig tiefer graben lassen. Gehörlosigkeit, Gebärdensprache – was genau steckt eigentlich dahinter?
Klar, jeder von uns hat davon schon mal gehört oder auch schon mal Menschen mit “fliegenden Händen” reden sehen. Und doch ist es für viele doch eine ganz eigene Welt. Oder?

Also lasst uns doch gemeinsam einen Blick in die Tiefe werfen und wer weiß, vielleicht wissen wir ja am Ende auch wie man “ich liebe dich” sagt 🙂

Tii & Ana

Menschen können aus verschiedensten Gründen das Gehör verlieren oder auch schon ohne ihn geboren werden. Krankheit oder Unfälle können unter anderem zum Verlust des Gehörs führen. Und nein, Gehörlosigkeit ist keine neue Erfindung, es gab sie schon immer. So auch die Gebärden. Schon indogene Völker haben sich ihrer Hände zur “stummen” Kommunikation bedient.

Gehörlosigkeit wird oftmals im Sprachgebrauch der Hörenden als Taubstumm bezeichnet, was aber falsch ist, denn nur weil jemand gehörlos ist, ist er deswegen noch lange nicht stumm und nicht der Kommunikation fähig. Hier kommt nämlich die Gebärdensprache zum Tragen. Eine Sprache die vielschichtig und komplexer ist als man vermutet, aber zugleich auch “einfacher”, weil sie auf Zwischentöne der Hörenden verzichtet und ein anderes Vokabular hat. Auch kommt hier eine andere Grammatik zum Einsatz, die sich von der uns bekannten durchaus unterscheidet.
Allerdings ist sie nicht universell international einsetzbar, da jede Sprache eigene Gebärden hat; ganz so wie die “normalen” Sprachen auch.

Ein weiterer Irrglaube ist es, dass Gehörlose ja einfach Lippenlesen können. Okay, es ist nicht ganz falsch, weil einige Worte durchaus ablesbar sind, aber dazu muss das Gesprochene langsam und deutlich (nein, NICHT laut!) gesprochen sein, sollte möglichst kurze Sätze, einfaches Vokabular und keine Fremdwörter enthalten. Dennoch ist es für den Gehörlosen schwer alles immer zu verstehen.
Aber wir kennen doch die Redewendung “mit Händen und Füßen reden”, warum das also nicht im Dialog mit einem Gehörlosen anwenden?
Traut euch! Sie beißen nicht und freuen sich bestimmt, wenn man auf sie zugeht, sie einbindet und nicht ausschließt!

Wenn ihr dazu mehr im Detail erfahren möchtet, schaut doch mal HIER vorbei.

Doch genug der Basics und Grundlagen. Wie verhält es sich mit der Gebärden im Hier und Jetzt? Einer Zeit, die von Covid-19 geprägt ist und seit Ende April in der MNS-Pflicht mündete.

Wie schon beschrieben ist die Gebärdensprache neben dem Sprechen mit den Händen enorm auf die Gesichtsmimik angewiesen. Doch ein MNS verbirgt diese und macht ein Lippenlesen unmöglich.

Kreative Menschen haben daher eine Maske mit Sichtfenster entwickelt, aber nicht jeder trägt so eine Maske, besonders wir Hörenden nicht. Wie also schränkt MNS das Leben der Gehörlosen ein?
Leider haben wir keinen “Muttersprachler” direkt an die Strippe bekommen, aber diverse Berichte in den regulären Medien und auch Beobachtungen im Alltag sagen: EXTREM!

Ach ja – hier noch ein Funfact für euch wie man ich liebe dich sagt:

 

Ihr möchtet gerne mehr zum Buch und seine Hintergründe erfahren? Dann besucht doch die Aktionsseite zum Buch.
Wo euch in den nächsten Tagen verschiedene Winti-Girls mit spannenden Beiträgen unterhalten werden.

  • Paris der 60er Jahre
  • Kulinarische Highlights
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