Ein Buch das traurig und lustig ist. Pandatage von James Gould-Bourn gehört in die Kategorie der Romane, bei denen man den Klappentext liest, aber nicht wirklich ahnt, worauf man sich wirklich einlässt.
Dieses Buch ist die Erzählung von einem Jungen, der nicht mehr spricht und einem Vater, der nicht weiß, was er mit dem Sohn anfangen soll…
Dieses Buch ist die Geschichte der beiden, die einfach nur nebeneinander her leben, nach dem die Mutter gestorben ist.
Dieses Buch ist die Geschichte von vielen skurrilen kleinen Begebenheiten, die sich ganz wundervoll aneinanderreihen…
Willkommen im Leben von Danny und Will.
Danny Malooley hat es schwer. Ein Glückspilz war er noch nie, aber seitdem seine Frau vor etwas mehr als einem Jahr bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, läuft gar nichts mehr glatt. Sein kleiner Sohn Will hat aufgehört zu sprechen, Danny verliert den Job, und als ihm auch noch sein Vermieter mit Rausschmiss droht, kauft er von seinem letzten Geld ein Pandakostüm, um als Tanzbär Geld zu verdienen. Doch tanzen kann er leider auch nicht … Ein neuer Straßenkünstler ist geboren. Anfangs macht sich Danny vor allen Dingen lächerlich, aber als sich die Pole-Tänzerin Krystal seiner erbarmt und ihm Tanznachhilfe gibt, klingelt die Kasse so leidlich. Als Pandabär verkleidet beobachtet Danny eines Tages, wie sein kleiner Sohn Will von anderen Jungen schikaniert wird, und schreitet ein. Will fasst Vertrauen in den vermeintlich fremden Panda.
Auszug aus dem Klappentext (c) KiWi-Verlag
Danny und sein Sohn Will leben zwar gemeinsam in der Wohnung, aber man glaubt gerade zu Beginn, dass sich zwei Fremde die Wohnung teilen. Als Vater versagt Danny auf kompletter Linie. Er hat keine Ahnung was seinen Sohn interessiert, er scheint sich nicht für seinen Sohn zu interessieren und sein Leben hat er auch nicht im Griff.
Er kann die Miete für die Wohnung nicht aufbringen, schuldet einem üblen Burschen dadurch eine Menge Geld und seinen Job verliert er auch noch. Aber immer sind andere Schuld, nie er selber… Sympathisch war er mir zu diesem Zeitpunkt nicht. Eigentlich dachte ich zu diesem Zeitpunkt, was ein Loser!
Als er scheinbar ganz unten angekommen ist beginnt er das geheime Leben als tanzender Panda und eigentlich müsste die komplette Geschichte hier in eine Slapstickkomödie abdriften, tut sie aber nicht. Wir dürfen hautnah erleben, welche Niederlagen Danny noch einstecken muss, wie Menschen, die nichts haben noch getreten werden und doch steht er immer wieder auf und kämpft für sich und seinen Sohn.
Wir begegnen Krystal mit ihrem sehr losen Mundwerk und anderen Straßenkünstlern. Jeder von Ihnen ist für sich genommen schon eine wirklich Persönlichkeit. Gemeinsam aber sind sie eine fabelhafte Mischung von Menschen, die zu der Geschichte beitragen und zu der Entwicklung.
Der Schreibstil des Autors ist locker und leicht. Mit für mich typischem britischen Humor führt uns James Gould-Bourn durch die Geschichte. Skurrile Situationen, witzige Dialoge, schräge Protagonisten und auch der ein oder andere Fluch lockern das Geschehen auf, egal wie ausweglos die Sitution auch scheint. Das Ergebnis ist, dass es sich dadurch nie anfühlt, als ob man ein erschütterndes Drama liest. Sicherlich ist ein weiteres Stilmittel die stellenweise doch sehr überzogenen Situationen und deren Darstellung. Im Ganzen ergibt sich aber ein wundervolles rundes Gesamtbild.
Ein Buch, dass ich netter Weise vom Verlag als Leseexemplar erhalten habe. Ich glaube nicht, dass ich es gelesen hätte, wenn ich es nicht geschickt bekommen hätte und dann wäre mir wirklich eine wundervolle Geschichte entgangen.
Pandatage von James Gould-Bourn erhält von mir eine absolute Leseempfehlung für alle die eine wundervolle Geschichte lesen wollen und den ein oder anderen derberen Fluch ertragen können.
Von mir erhält dieser Roman 4,5 von 5 Punkten. Ein bisschen muss ich abziehen, weil mir die Situation rund um den Vermieter doch ein Ticken zu viel war.
Eine wundervolle Geschichte, wie ein Vater und der Sohn wieder zueinander finden…
Wer möchte, der kann hier den Buchtrailer zu Pandatage sehen (Link geht zu Youtube).
Buchinformationen

(c) KiWi Verlag
Kiepenheuer&Witsch
Erscheinungstermin: 02.05.2020
384 Seiten, Hardcover
ISBN: 978-3-462-05364-7
Auch als EBook erhältich
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