Die Rose des Herzogs. Ein für mich besonderes Buch, wo ich es doch 2018 von Marita Spang selbst zum Geburtstag bekam. Und doch kam ich erst jetzt dazu es zu lesen – eine Schande, muss ich sagen. Dieses Buch ist bisher kaum bis gar nicht beachtet worden, was wirklich traurig ist, weil den Lesern damit so viel entgeht.
Klar, es behandelt nun keine Glanzzeit der französischen Geschichte, sondern eine der blutigsten Jahre. Die französische Revolution, in deren Namen hunderte Franzosen (unter fragwürdigen Gründen) das Leben durch die Guillotine genommen wurde, und einen langjährigen Krieg, in dem Franzosen gegen ihre eigenen Landsleute kämpften, tausende Männer und halbe Kinder auf den verschiedensten Schlachtfeldern ihr Leben gelassen haben.
Und dennoch hat diese trostlos anmutende Zeit auch eine kleine Liebesgeschichte zu erzählen. Charlotte und ihr Louis-Antoine.
Der große historische Roman über eine kaum bekannte Frau zur Zeit der Französischen Revolution und über eine große Liebe
Charlotte de Rohan-Rochefort ist wenig begeistert, als der vier Jahre jüngere Louis Antoine, Herzog von Enghien, 1792 um sie zu werben beginnt. Zu frisch ist Charlottes Trauer um ihren Verlobten, der den Septembermassakern in Paris zum Opfer gefallen ist. Doch Louis bleibt hartnäckig, und was als platonische Freundschaft beginnt, entwickelt sich schließlich zu einer tiefen gegenseitigen Liebe – die politischem Kalkül ebenso trotzt wie den häufigen kriegsbedingten Trennungen. Bis die Royalisten Louis zum Thronprätendenten ernennen wollen und er damit zur Bedrohung für Napoleon Bonaparte wird…
1841. Wir treffen auf die Greisin Charlotte, die in Angesicht ihres baldigen Ablebens ihr Leben noch einmal Revue passieren lässt. So erleben wir an ihrer Seite den Zeitraum 1786 bis 1804; Jahre der Flucht, Angst, Krieges, Entbehrungen, Abschiede und Verlustes. Aber auch Jahre des Glücks, der Liebe und Hoffnung.
Charlottes Leben war turbulent und geprägt von Hofart, der französischen Revolution und den daraus resultierenden Folgen für den einstmaligen französischen Adel.
Marita Spang kredenzt eine Geschichte voller Bilder und Emotionen. Mehr als einmal standen mir die Haare zu Berge. Ich habe mehrfach mit Charlotte geweint, habe mit Louis-Antoine seinen Großvater und den Krieg verflucht, habe gelitten, getrauert, aber mich ebenso mit ihnen gefreut.
Auch wenn mir bewusst war welche dramatisches Leben Louis-Antoine hatte, habe ich gefiebert und (auch gegen jede Vernunft) auf ein kleines Wunder gehofft.
Eine wirklich eindrucksvolle Geschichte, die mich in ihren Bann zog und auch in meine Träume verfolgte.
Man durchlebt an Charlottes Seite die wesentlichen Stationen ihres Lebens und blicken zuweilen auch anderen Figuren über die Schulter. Dabei vergehen zwischen den einzelnen Stationen auch mal einige Wochen, Monate oder sogar Jahre. Wobei die übersprungene Zeit adäquat in den Erinnerungen der Figuren zusammengefasst oder in Form von Briefen wiedergegeben wird und keinerlei Lücken entstehen und zugleich unnötige Längen vermieden werden.
Kurz gesagt ein Buch, dass mich wirklich begeistert hat und ich jedem wärmstens ans Herz legen möchte.
5 von 5 Rosen
Taschenbuch: 672 Seiten
Verlag: Knaur TB; Auflage: 1. (2. November 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426520222
ISBN-13: 978-3426520222