Jeder von uns kennt dieses Phänomen, wo man das erste Buch einer Reihe liest und heiß und innig auf den Folgeband wartet. Man hibbelt und bebt voller Ungeduld. Tja, so ist es mir mit der Lombarden-Reihe von Petra Schier ergangen. Band 1 erschien Herbst 2017…und Band jetzt erschien (endlich) Band 2. Logisch, dass ich ihn lesen musste.
Doch worum geht es?
Köln im Mittelalter – aufregend, abwechslungsreich und gefährlich. Ein extrem spannender und hervorragend recherchierter Roman über eine starke Frau und schmutzige Geldgeschäfte im 15. Jahrhundert.
Köln, 1423. Der Tod ihres Mannes, des Lombarden Nicolai Golatti, hat Aleydis de Bruinker zu einer sehr jungen und sehr reichen Witwe gemacht. Und zu einer Frau mit vielen Feinden: Konkurrenten, die sie als unfähig verleumden, die geerbte Wechselstube zu führen. Angeblich ehrenwerte Männer, die an die Mitgift ihrer Mündel wollen. Und eine unsichtbare Bedrohung aus der Schattenwelt, dem Netz aus Intrigen und Erpressung, das ihr Mann zu Lebzeiten gewoben hat. Als ein Brandanschlag auf Nicolais Mörderin die Stadt erschüttert, muss Aleydis etwas tun, das ihr überhaupt nicht behagt: Gewaltrichter Vinzenz van Cleve um Hilfe bitten, den Mann, der ohnehin schon zu viel Platz in ihren Gedanken einnimmt …
(Quelle: Rowohlt Verlag)
Endlich! Das lange Warten hat ein Ende. Es geht weiter mit den Geschichten und Abenteuern um die Lombardenwitwe Aleydis, deren Gatte durch die Hand bzw dem Auftrag seiner Tochter ermordet wurde und damit seiner jungen Witwe ein gewaltiges Erbe hinterlassen hat. Ein Erbe, das voller Schatten, Blutgold und finsteren Geheimnisse ist.
Doch doch auch andere Baustellen fordern Aleydis Aufmerksamkeit und Energie. Seien es fragwürdige Freier, die um die Hand ihrer Stiefenkelinnen anhalten wollen oder der Streit um die Vormundschaft für diese Kinder mit einem anderen Zweig der Familie.
Da erscheinen der Brandanschlag auf die Tochter und Mörderung des Lombarden und das plötzliche mysteriöse eines (bis dahin) unbekannten Verwandten ganz so als ob das Schicksal seine wilden Spiele mit ihr spielen wolle.
Kurz gesagt Aleydis hat alle Hände voll zu tun und mit immer neuen Facetten ihres dubiosen Erbes zu kämpfen. Werden der Gewaltrichter und Aleydis über alledem den Überblick behalten und den Brandstifter entlarven? Oder drohen sie ob der Fülle an Schwierigkeiten und Problemen den Blick fürs wesentliche zu verlieren?
Petra Schier knüpft nahtlos an den Vorgänger “Das Gold des Lombarden” an und entführt den Leser in mittelalterliche Köln. Vor historischer Kulisse tauchen wie ein in die Ränkespiele der korrupten Geldverleiher und Münzwechsler. Erfahren am Beispiel von Aleydis, dass Frauen nicht das einfachste Los hatten und ob ihres Aussehen oftmals unterschätzt wurden. Doch zeitgleich es durchaus Frauen gibt und gab, die im vermeintlichen Schatten ihrer Gatten ihre ganz eigenen Ziele verfolgten.
Dieser Band hatte mich von der erste Seite in seinen Band gezogen. Der Versucht Aleydis trotz aller Widrigkeiten für ihren Haushalt ein gewissen Maß an Routine zu erhalten und einen Hauch Alltag ins Chaos zu bringen, verlangte mir einigen Respekt ab. Auch die Entwicklung zwischen Vinzenz und Aleydis gefiel mir sehr gut. Herrlich welche Dynamik das Auftauchen des mysteriösen Verwandten auslöst.
Ich bin sehr gespannt wie sich das weiterechtwickelt.
Das Ende selbst ist hier ja recht offen, vage und vielversprechen…auch wenn der Leser im Endeffekt hungern und sich bis 2021 (wehe, da kommt es zu Verzögerungen!) gedulden muss.
Geduld…was ist das?!
Klare Leseempfehlung und eines meiner eindeutigen Highlights in diesem Jahr! 5 von 5 Goldmünzen
PS: Für treue Leser der Autorin gibt es eine kleine Überraschung. Es gibt einen kleinen Querverweis auf eine andere Reihe aus der Feder von Petra Schier – eine Buch-Reihe, die ich natürlich unbedingt noch lesen muss!!!
Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
28. Januar 2020
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499275023
ISBN-13: 978-3499275029