September – der Monat in dem Spekulatius, Dominosteine und Co in die Regale einziehen. Warum also nicht auch die Weihnachtsgeschichten a la “Stille Nacht, flauschige Nacht” von Petra Schier entsprechend in die Welt entlassen?
Ja, ich bin eher so ein Grinch – aber die Geschichten von Weihnachtsmann und seinen Elfen, die mit Hilfe von süßen Fellnasen Liebe stiften, sind bei mir ein gern gesehener Gast. Logische Konsequenz, ich musste dieses Buch lesen – Danke an Petra Schier und den MIRA Taschenbuchverlag für dieses tolle Leseexemplar.
Es ist kurz vor Weihnachten, Patrick versinkt mit seinem gut gehenden Bauunternehmen in Arbeit. Zu Hause verwandeln die Zwillinge Joel und Jessica gemeinsam mit Hund Oskar noch das bisschen verbliebene Ruhe in Chaos. Dass nach der Kündigung eines Mitarbeiters Patricks einzige Rettung die quirlige und nervenaufreibend gut organisierte Angelique ist, lässt ihn erst recht verzweifeln. Das Konfliktpotenzial zwischen ihnen ist einfach viel zu hoch, niemals kann das gut gehen! Zu seiner Überraschung kommen sie allerdings viel besser miteinander aus, als Patrick erwartet hat – auch privat – und das war auf keinen Fall geplant. Eine verwirrende Romanze ist das Letzte, was Patrick jetzt gebrauchen kann. Mischlingshund Oskar hingegen ist da ganz anderer Meinung.
(MIRA Taschenbuch)
Oktober. Die ersten Wunschzettel trudeln beim Weihnachtsmann ein. Auch der von Joel Sternbach. Dessen Wunschzettel besonders ausführlich und lang ist…mit einer Geschichte, die ans Herz geht. Auch der Frau vom Weihnachtsmann, die es sich zur Aufgabe macht, dafür zu sorgen, dass auch alles funktioniert. Denn ihr werter Gatte hat da doch eine eher eigenwillige Möglichkeit ersonnen, um die Wünsche des kleinen Kindes zu erfüllen. Eine Möglichkeit, die auch in einer mittleren Katastrophe enden könnte…und das in einer Zeit, wo es mehr als nur einfaches Chaos bei den Sternbachs herrscht.
Wie heißt es so schön? “Gegensätze ziehen sich an” und “gleich und gleich gesellt sich gern”? Wobei bei Angelique und Patrick auch durchaus “wie Hund und Katz” passen würde. Denn es vergeht kaum eine Sekunde, wo die zwei sich nicht in den Haaren liegen – wobei das eher aus missverstandenen Selbstschutz geschieht…oder nicht?
Ja, ich weiß mit September / Oktober ist es bis Weihnachten noch ein wenig hin. Und dennoch versank ich von der ersten Minute in dieser Geschichte. Generell bin ich persönlich eher unweihnachtlich und mehr grinchig unterwegs, aber der Stil von Petra Schier zieht mich “alljährlich” in seinen Bann.
Mir gefiel es wie Oskar sich zu Anfang gegen seine Menschen sträubte, ich war fasziniert von Angeliques Talent für Multitasking und habe absoluten Respekt und Hochachtung vor Patrick, der von heute auf morgen plötzlich von jetzt auf gleich sein Leben umkrempelte und in die Vaterrolle schlüpfte…und sich dabei mit den Monster-Schwiegereltern des Jahrtausends gegenüber sieht.
Petra Schier gelingt es sehr gut die Interessen und Gefühle und auch Ängste der Kinder in Worte und Gesten zu verpacken, ohne ihnen eine kitschige Schablone aufzupressen.
Kurzum eine wunderbare Geschichte von Vertrauen, Angst vor Enttäuschung, der Suche nach Beständigkeit, Liebe und einem Zuhause.
Eine perfekte Lektüre für lauschige Lesestunden mit Kuscheldecke und Heißgetränk.
5 von 5 Lebkuchenhäuser für Stille Nacht, flauschige Nacht von Petra Schier

(c) Umtb
Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: MIRA Taschenbuch
16. September 2019
ISBN-10: 3745700384
ISBN-13: 978-3745700381
Hallo Anja,
diesen Roman lese ich auch gerade, ein Petra Schier-Weihnachts-Hundebuch muss im Jahr mindestens sein. 🙂
Liebe Grüße
Barbara
Einmal im Jahr muss sowas sein…
GLG