Ich bin bekennender Fan von True Crime Zeitschriften, Serien und auch Büchern. Allerdings ist es schon lange her, dass ich eins in der Hand hatte. Als ich das erste Mal einen Bericht im Stern Crime über “Ich ging in die Dunkelheit” von Michelle McNamara gelesen habe war mir klar: Das muss ich haben. Dieses Buch ist nicht nur die Erzählung des Golden Gate Killers, sondern es ist auch die Geschichte einer Frau (Michelle McNamara), die von Kindesbeinen an von Mord, Tatorten, Ermittlungen und Killern fasziniert ist. Der East Area Rapist bzw. von Ihr “Golden Gate Killer” genannte Mörder wird bei ihr zur Obsession…
Als junges Mädchen beginnt bei der Autorin die Faszination an Serientätern und es lässt sie ihr ganzes Leben nicht los und das meine ich wirklich wortwörtlich . Bis zu ihrem Tod recherchiert sie im Fall des Golden Gate Killers. Man kann auch durchaus schon von einer Besessenheit sprechen, denn es gibt eine Stelle im Buch, da sagt sie:
Trotzdem lachte ich nicht über die freundliche Warnung der Sozialarbeiterin…Ich spielte die Illusion mit, wir würden den Eingang zum Kaninchenbau nur umkreisen und nicht längst hineingefallen sein.
Zitat Seite 228
Was dieses Buch zu einem besonderen True Crime Buch macht ist die Tatsache, dass Michelle McNamara nicht nur die Fakten aufzählt, sondern sie nimmt uns mit an die Schauplätze und lässt die Zeit und die Opfer wieder auferstehen für uns als Leser. Sie nimmt uns mit in ihren Kopf und was sie herausgefunden hat und was der Blick in das kranke Gehirn des Killers mit Ihr gemacht hat.
Immer wieder kommt man an Stellen in dem Buch, die mit einem Kreuz gekennzeichnet sind und in den Fußnoten finden wir dann Hinweise darauf, wie dieser Teil der Geschichte zusammen gefügt wurde nach Ihrem Tod.

(c) Atrium Verlag
Neben den Fakten enthält das Buch eine Menge Fotos von Opfern, Tatorten und Ermittlern, Zeitungsartikeln und Versammlungen, die uns das alles noch näher bringen.
Sie berichtet von dem GEO-Profil, von Polizeistationen die nicht gut zusammen arbeiten, von Ermittlern die die Fälle einfach nicht in Ruhe lassen, von Sonderkommissionen. Sie erzählt von dem Internetforum in dem sich “Hobbyermittler” mit ungelösten Fällen beschäftigen und von Menschen, die sie dort kennen lernt und mit denen sie auch zusammen arbeitete.
Als die Autorin 2016 stirbt ist weder das Buch beendet, noch war der Golden Gate Killer gefasst. Freunde sichten Ihre Festplatten und durchforsten tausende von Dateien um dieses Buch, ihr Lebenswerk, zu Ende zu bringen. DNA war der springende Punkt und Michelle McNamara war fest davon überzeugt, dass darüber der Killer eines Tages aufgespürt und verhaftet werden würde…
Ist das Buch chronologisch – nein.
Ist es zeitlich übersichtlich – ja, denn es sind immer Daten über den Abschnitten.
Ist es wirklich herausragend geschrieben – nein.
Ist es spannend – nur bedingt, aber wenn man True Crime mag ist es ein unglaublicher Blick hinter die Kulissen.
Das Buch ist aber einzigartig in der Art, wie es geschrieben wurde und auch persönlicher als alles was ich bisher in diesem Bereich in der Hand hatte. Mir persönlich hat es halt immer im Hinterkopf geschwebt, dass sie gestorben ist und nie erleben durfte, dass der Killer gefasst wurde…
Von mir gibt es eine Lesempfehlung für “Ich ging in die Dunkelheit” von Michelle McNamara und erhält von mir 4,5 von 5 möglichen Punkten.
Hier möchte ich Euch noch die Meinungen von anderen Bloggern zeigen:
Recensio Online
Booknerds by Kerstin
Informationen zum Buch:

(c) Atrium Verlag
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Atrium Verlag AG
Erscheinungsdatum: 23.08.19
ISBN-10: 3855350604
ISBN-13: 978-3855350605
Klappentext:
Loading Likes...Der Killer kam immer nachts: Von 1976 bis 1986 ereignete sich in beschaulichen Vororten in Kalifornien eine Vergewaltigungs- und Mordserie, die das ganze Land erschütterte. Plötzlich stand der Mörder im Schlafzimmer und weckte seine Opfer mit dem grellen Schein seiner Taschenlampe. Immer wieder entkam er unerkannt in die Dunkelheit.
Michelle McNamara war noch ein Kind, als dieser Killer umging. Als Erwachsene hat sie sich auf seine Spur begeben und über acht Jahre auf eigene Faust ermittelt. Um dem Mörder zu folgen, musste sie sich selbst in die Dunkelheit begeben: in den Kopf eines geisteskranken Menschen, der der Polizei auf unerklärliche Weise immer einen Schritt voraus blieb.
Michelle McNamara kam dem Monster immer näher – und starb, kurz bevor sie ihr Buch fertigstellen konnte. Zwei Freunde beendeten es für sie. Nach Erscheinen wurde es zum Bestseller. Als der Killer kurz darauf endlich gefasst wurde, gab es schließlich auch eine letzte entsetzliche Antwort auf die Frage, wie es ihm gelungen war, so lange unerkannt zu bleiben.(c) Atrium Verlag
Huhu meine Feine!
True Crime hat – so doof das klingt – seinen besonderen reiz und ich bin fasziniert davon, dass die Freunde der Autorin das werk beenden wollten. Ein wenig interessiert es mich schon und ich muss mir das Buch mal genauer anschauen. Ich kann verstehen das Stern Crime anzuckert, habe wegen dir (hehe) nun auch ein Abo und die erste Zeitschrift gelesen, da will ich über ein paar Artikel und Tipps zu Büchern mehr wissen – habe mir auch direkt deren Podcast geholt; kam nur noch nicht zum hören.
Hab ein mukkeliges Wochenende :-*
Ich war das nicht, niemals.
Gerade, weil es nicht fertig geworden ist fand ich es spannend. Das gab dem ganzen Buch nochmal einen extra Kick.
GLG und hab ein tolles WE
Wohl warst du das die mich angezuckert hat!! Du bist schuld (kennst du doch, hehe)
Mal sehen, ich behalte den Titel auf jeden Fall im Hinterkopf (=