Im Juli habe ich Das Labyrinth des Blutes gelesen und war begeistert von der Story, außerdem endete der zweite Teil mit einem ziemlich “fiesen” Cliffhanger, da musste “So finster der Zorn” von Alex Thomas direkt bei mir einziehen und jetzt habe ich den Thriller auch schon durch…
Das Autorenehepaar nimmt den Faden in der Fortsetzung wieder auf und wir begleiten Paula und Ihren Chef Bernstein weiterhin in London und sie sind immer noch auf der Suche nach dem Drahtzieher hinter den Morden aus Teil 2…
Ihr wollt wissen worum es geht, dann folgt mir ein erneutes Mal in die Welt des Ghosts.
Paula Tennants persönlichster Fall!
Wenn die Liebe für das Böse blind macht …
Normalerweise kann Agent Paula Tennant sich sehr gut in mörderische Gehirne hineinversetzen und sich die brutalen Geschehnisse an Tatorten vergegenwärtigen. Es gibt da jedoch diesen toten Winkel in ihrer Wahrnehmung, diesen dunklen Raum, den sie einfach nicht einsehen kann. Und in diesem toten Winkel steht der Mann, den sie seit ihrer Studienzeit bewundert und in den sie sich ernsthaft verlieben könnte. Paula hat keine Ahnung, dass ausgerechnet ihr Mentor und Boss jener Spezies Mensch angehört, die sie so sehr verabscheut.
Eigentlich wurde Paula von ihrem Boss Robert Bernstein in den Urlaub geschickt, doch dann werden im stillgelegten Bereich einer Klinik drei bei lebendigem Leib autopsierte Männer entdeckt. Als bei einem der Opfer eine Münze mit den Initialen Alpha und Omega gefunden wird, werden böse Erinnerungen in Paula geweckt. Zunächst führt die Spur in den Londoner Untergrund, wo es für Mensch und Tier um Leben und Tod geht. Doch als die Gerichtsmedizin ein ungewöhnliches Implantat im Gehirn eines der Toten entdeckt, schaltet sich Bernstein mit seinem legendären Gespür für das Böse in die Ermittlungen ein. Der Fall entwickelt sich in eine Richtung, die Paulas Leben aus den Fugen hebt.(c) Alex Thomas
Wieder muss ich mir hier als Leser die Fragen stellen wie weit es okay ist, wenn man mit einem Serienkiller sympathisiert? Ist Böse immer abgrundtief Böse? Wie weit darf Auge um Auge, Zahn um Zahn gehen? Aber nicht nur wir, sondern auch die Protagonistin muss sich diese Fragen stellen, denn die Geschichte wirft Ihr Weltbild völlig um und sie muss sich fragen, ob sie mit dem Wissen leben kann bzw. will…
Wie weit ist sie bereit zu gehen?
Das Autorenduo erschafft mit dem dritten Teil eine weitere spannende Geschichte um Bernstein und Tennant. Die Protagonisten entwickeln sich und wir können auch Veränderungen feststellen, die uns als Leser einen völlig neuen Einblick in die Gefühlswelt der beiden bietet. Sie bleiben sich dabei selber treu und schaffen wortgewaltig eine Geschichte, die einem unter die Haut kriecht.
Auch wenn man ziemlich schnell ahnt wohin die Geschichte geht, bekommt man als Leser erst die Gewissheit nach über 50% und das tut der Story keinen Abbruch. Es hebt alles auf eine neue Stufe des Düsteren, des Perfideren und bereitete mir persönlich noch mehr Lesefreude.
Warum?
Wir als Leser wissen was los ist, unsere Protagonistin Paula Tennant aber (noch) nicht und das gibt allem was danach kommt eine völlig andere Wirkung.
Ich hätte sie an einer Stelle gerne geschüttelt und angebrüllt: NICHT DOCH!
An einer anderen Stelle habe ich genau neben ihr gestanden und ihr nach den Schlägen wohlwollend auf die Schulter geklopft. Genau diese Gefühle erzeugen das Buch beim Lesen und da bin ich der Meinung: Alles richtig gemacht als Autor!
Aber es geht in diesem Buch um viel mehr. Denn es geht auch um die Fragen, ob man Killer therapieren kann. Gibt es gute und schlechte Psychopathen? Werden Psychopathen zwangsläufig zu Killern? Darf man Psychopathen vor die Karre des FBI spannen und deren Kenntnisse “ausnutzen”?
Am Ende des dritten Teils war ich tatsächlich baff und musste überlegen, ob mir das Ende gefällt.
Ich habe mit meiner Arbeitskollegin diskutiert, die das Buch auch gerade beendet hat:
Was wäre wenn?
Hätte man es nicht “so” machen können?
Ist es realistisch?
Aber wie soll es weitergehen?
An dieser Stelle muss ich sagen, dass meine Kollegin und ich keinen gemeinsamen Konsens gefunden haben. Sie hätte ein anderes Ende bevorzugt. Was zum meinem Fazit führt: Ja es gefällt mir, denn ich bin tatsächlich gespannt wie es weitergeht und was als nächstes auf dem Plan steht für die taffe und sympathische Paula und ich werde hier definitiv am Ball bleiben.
Klare Leseempfehlung von mit mit 4,5 von 5 möglichen Punkten.
Gerne möchte ich Euch noch die Rezension von Schmökerwelten auf Facebook ans Herz legen, die alles noch aus einem etwas anderen Blickwinkel betrachtet.
Buchinformationen:

(c) Alex Thomas
Taschenbuch: 420 Seiten
Verlag: Independently published (22. Mai 2019)
ISBN-10: 1091536872
ISBN-13: 978-1091536876
EBooK:
ASIN: B07S4P6G5F
Die bisher erschienen Teile der Reihe:
1. Die Tränen der Kinder
2. Das Labyrinth des Blutes
3. So finster der Zorn