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Interview mit Alex Thomas

Hallo zusammen,

lange gab es bei uns kein Interview mehr, da haben wir uns überlegt, dass es höchste Zeit ist in dieser Kategorie mal wieder etwas frischen Wind rein zu bringen.

Heute haben wir Alex Thomas bei uns zu Gast und die beiden haben den Spaß mitgemacht und unsere manchmal etwas ungewöhnlichen Fragen beantwortet.

Alex Thomas ist das Alter Ego eines Autorenehepaars, das bereits seit einigen Jahren Bücher veröffentlicht. Alex arbeitet seit über zwei Jahrzehnten im Buch- und Medienbetrieb als Übersetzerin und Lektorin. Thomas arbeitete viele Jahre als Wissenschaftler und Professor für Künstliche Intelligenz an einer Londoner Universität.
(C) Alex Thomas

Wir wünschen Euch mindestens so viel Freude beim Lesen, wie wir sie hatten.

Eure #TiiundAna

 

Jetzt starten wir auch schon mit dem Interview und allgemeinen Facts rund um die Zwei:

Name:                             Alex Thomas (Autorenehepaar)
Gefühltes Alter:         Spring Chicken

Was sind Eure Hobbys?
Lesen, Schreiben, Fotografieren, Radfahren, Wandern, Kurzreisen, gute Filme und Dokumentationen, Kochen, Essen und gute Gespräche.
Haben wir schon Lesen und Schreiben erwähnt?

Treibt Ihr Sport?
Zwangsläufig als Ausgleich für den Schreibtischjob. Gesundheitlich genügt es weder Körper noch Geist, nur im Kopf aktiv zu sein. Zum Radfahren (Alex) und Joggen (Thomas) kommt bei uns beiden noch der regelmäßige Gang ins Fitnessstudio.

Was mögt Ihr an Musik? 
Da gibt es bei uns keine Richtungsbeschränkungen. Das reicht von elektronischer Musik, Rock, Punkrock und Pop, Hip Hop und Rapp bis hin zu Jazz und Classic. Das jeweilige Musikstück muss gut sein. Das ist es, was zählt. 

Welche Filme oder Serien magst Du? 
Die Dokumentarreihe „Der blaue Planet“, von David Attenborough moderiert, hat uns kürzlich sehr beeindruckt. An TV-Serien haben wir in der letzten Zeit Reihen wie „Stranger Things“, „Good Omens“, „Sherlock“ oder „Doc Martin“ angeschaut. Weitere Highlights waren für uns „Bones“, „Person of Interest“, „Star Trek Discovery“, „Gotham“, „Mr. Robot“ und „Jessica Jones“.  

Jetzt kommen wir zum zweiten und mittleren Teil unseres Interviews in dem es um die Bücher, das Schreiben generell geht und auch hier nicht nur Standardfragen, versprochen..

Wie seid Ihr zum Schreiben gekommen?
Über das Star-Trek-Fandom. Wir haben in unserer Freizeit „Fanzines“ lektoriert und schließlich unsere eigenen Geschichten zu Papier gebracht.

Ist es schwierig, gemeinsam zu schreiben, vor allem, wenn man zusammenwohnt?
Im Großen und Ganzen funktioniert es sehr gut, denn wir sind seit Jahren ein eingespieltes Team. Wir überarbeiten und lektorieren unsere Texte gegenseitig, sprechen über Verbesserungen, die die Stories stärker machen. Über die Jahre haben wir gelernt mit konstruktiver Kritik umzugehen. Egal, ob von uns selbst ausgehend, von unseren Testlesern oder von unseren Verlagslektorinnen.

Wie müssen wir es uns vorstellen, wenn Ihr eine neue Idee habt? Diskutiert Ihr das nur zu Hause, oder erntet Ihr auch manchmal schräge Blicke in einem Café, weil Ihr „merkwürdige“ Dinge besprecht?
Thomas: Schräge Blicke? Vermutlich schon. Aber wenn wir in unserem Universum sind, zählt die Außenwelt ja nicht mehr.
Alex: Das läuft bei uns ziemlich unspektakulär ab. Dramen gibt es da nicht. Derjenige oder diejenige von uns mit der Kernidee einer jeweiligen Geschichte schreibt die erste Version samt Exposé nieder. Dann erst ist Material da, über das zu diskutieren sich lohnt. 

Wie funktioniert das gemeinsame Schreiben? Kapitel pro Kapitel? Unterschiedliche Sichtweisen? Unterschiedliche Protagonisten?
Wie oben beschrieben. Derjenige mit der Kernidee schreibt auch die erste Version nieder, dann tauschen wir uns aus, und der Partner überarbeitet dann, liefert noch weiteres erzählerisches Fleisch hinzu.

Wie lange braucht Ihr im Schnitt von der 1. Idee bis zum Wort „Ende“ eines Buches?
Für ein 6oo-Normseiten-Roman (60 Zeichen pro Zeile mal 30 Zeilen) braucht es bei uns mit allem Drum und Dran zwischen 8 und 10 Monate. Für ein 300 bis 400-Seitenbuch etwa die Hälfte der Zeit. 

Was hat Euch zu der Serie um Paula Tennant inspiriert?
Schon in Star Trek haben uns starke weibliche Helden wie Tasha Yar, Jadzia Dax oder Seven of Nine fasziniert. Frauen, die nicht nur hilflos herumkreischen, wenn es ans Eingemachte geht. Ebenso sind wir in der Kinowelt ja mit Filmfiguren wie Sarah Connor in Terminator oder Ellen Ripley in Alien aufgewachsen. Alles Überlebenskünstlerinnen und Kämpferinnen gegen das Böse.

Wieviel finden wir von Euch persönlich in der Protagonistin oder in anderen Charakteren?
Der nette Persönlichkeitsanteil unserer Romanfiguren stammt eindeutig von uns. 😉

Warum habt Ihr Euch für eine international tätige Einheit entschieden, und habt nicht Eure Fälle in Berlin oder Frankfurt spielen lassen?
Alex: Es fühlte sich für uns einfach ganz natürlich an, Paula-Tennant in der heutigen Zeit für eine fiktive  Organisatin wie die (fiktive) International Security Agency in Amerika und in Europa ermitteln zu lassen. Das gibt der Serie einen größeren Spielraum. Unser nächster Thriller wird allerdings in Berlin und Deutschland verankert sein, weil die Geschichte es braucht.
Thomas: Zudem lieben wir Rom und London und haben zu der Zeit in der britischen Hauptstadt gelebt, als Paula Tennant ‘zur Welt kam’. Die Locations in Band 2 und Band 3 befinden sich hauptsächlich in London.

Versucht in drei Sätzen zu erklären, wer diese Reihe unbedingt lesen sollte.
Alle Fans von Sebastian Fitzek, Leo Born oder Ethan Cross und John Katzenbach, also Leserinnen und Leser, die es lieben in dunkle Gedankenwelten ohne Splatter einzutauchen, Leseratten, die sowohl auf charaktergetriebene als auch plotgetriebene Szenarien stehen, Bücherwürmer, die es lieben, wenn man ihre Fantasie, ihre eigene Vorstellungskraft zum Blühen bringt. (Das war jetzt ein Satz … )
(Anmerkung von Tii & Ana: Ein absoluter Bandwurmsatz und er sitzt perfekt.)

Sind die Bücher „Mimosen“-tauglich, sprich ist es auch für die zarteren Seelen geeignet?
Wir schreiben, wie gesagt, keinen Splatter, keine blutrünstigen Folterstories, allerdings auch keine Kuschel-Thriller. Allerdings sind unsere Andeutungen sehr bildhaft angelegt.
(Anmerkung Ana: Oh ja, das Kopfkino ist definitiv angesprungen beim Lesen)

Habt Ihr besondere Schreibphasen (seid Ihr abends besonders kreativ, braucht Ihr Musik oder absolute Stille)?
Morgens erledigen wir zuerst die Hausarbeit. Dann geht es ans Recherchieren und Schreiben. In der Mittagszeit ist Sport angesagt. Danach geht es wieder an den Schreibtisch. Im Großen und Ganzen ist beim Schreiben Stille angesagt.

Wie macht Ihr Notizen? Handschriftlich oder digital?
Thomas: Ich nutze beides, mache mir sowohl handschriftliche als auch digitale Notizen. Meine Frau notiert sich Geistesblitze ganz gerne mal rasch auf Papier, arbeitet ansonsten aber hauptsächlich mit ihrem Recherchematerial und aus dem Gedächtnis.

Habt Ihr einen genauen Plot, an den Ihr Euch haltet, oder entwickeln Eure Protagonisten schon mal ein „Eigenleben“?
Es gibt keinen genauen Plot, aber ein Exposé mit den Eckpunkten und dem Finale. Ein Eigenleben entwickeln unsere Figuren im Rahmen ihres Charakters, den wir ebenfalls grob austüfteln. Wir mögen keine unglaubhaften Charaktersprünge. Das „in-character“-Schreiben ist uns wichtig. Dennoch geben unsere Figuren manchmal durchaus die Richtung an und das kann schon mal zu einer interessanteren Plotidee führen. Wichtig ist dabei, nicht das Ziel, das Finale der Story aus dem Blick zu verlieren.

Benutzt Ihr Ticks/Macken oder ähnliches von Freunden und Bekannten in Euren Büchern und wenn ja, würden sich die Menschen evtl. wieder erkennen?
Nein, die Figuren in unseren Romanen haben nichts mit Freunden und Bekannten gemein. Was allerdings nicht bedeutet, dass uns Verwandte und Freunde seit der Kindheit nicht auch geprägt hätten.

Gibt es einen Autor, der Euch inspiriert hat?
Thomas: Frank Herbert, der Verfasser des Dune-Zyklus (für uns der ‘Herr der Ringe der SF’). Im Thrillerbereich ist es vor allem Thomas Harris mit seinem fast schon literarisch anmutenden „Schweigen der Lämmer“. Letzten Winter hat meine Frau Simon Beckett für sich entdeckt. 

Jetzt kommen wir zum dritten Teil und den skurrilen und persönlichen Fragen und wir lieben die Antworten:

Eine gute Fee kommt zu Euch und könnte Euch folgende Wünsche erfüllen: Du darfst Dir eine Superkraft aussuchen: Welche und warum? 
Alex: Telekinse wie Eleven in „Stranger Things“. Das wäre nicht schlecht. 
Thomas: Wie viele Dinge liegen gerade ein Stückchen weiter entfernt, als man gerade greifen kann?
(Anmerkung Ana: Bei mir wäre es ja das Fliegen)

Du darfst 24 Stunden in einem anderen Körper (Mensch, Tier o. ä.) verbringen, wofür bzw. für wen würdest Du Dich entscheiden und auch hier warum? 
Alex: Für einen Adler, um die himmlische Weite und Freiheit einmal zu erleben.
Thomas: Tyrannosaurus Rex. Ich habe mich schon immer gefragt, was dieser Dino mit den viel zu kleinen Armen wirklich anfängt?
(Anmerkung Tii & Ana: Jetzt macht das mit der Telekinese erst richtig Sinn! *lach*)

Du darfst eine Zeitreise machen: In welche Zeit würdest Du gerne reisen wollen?
Alex: Es gibt zwei Zeiten, die mich interessieren würden. Die Römische Antike und ein Zeitalter, in dem die Menschheit Star-Trek-ähnliche Weltraumfahrt betreibt und mit außerirdischen Kulturen in Verbindung steht.
Thomas: Genau dort bzw. dann wäre ich auch gerne dabei. Zu zweit Zeitparadoxa erzeugen und darüber reden können? Unbezahlbar!

Buchrolle: In welchem Buch würdet Ihr gerne eine Rolle übernehmen? Es muss nichtzwingend eines von Euch sein. 
Thomas: In den eigenen Büchern haben wir bereits alle Rollen übernommen Das wäre also keine Herausforderung. Aber als Dr. Watson dem beratenden Detektiv Sherlock Holmes beim Lösen seiner Fälle über die Schulter zu schauen, wäre sicherlich amüsant.
Alex: Dem schließe ich mich nur zu gerne an.

Buchdate: Welche Buchfigur würdet Ihr gerne mal treffen?
Alex: Kiril Lakota in Morris L. Wests Roman „In den Schuhen des Fischers“.
Thomas: Ehrlich gesagt, fällt mir da niemand ein. Aber Star Trek existiert ja zum Beispiel nicht nur im Fernsehen, da gibt es ja auch die Buchreihen. Mit Mr. Spock und Dr. McCoy könnte ich mir gut ein ‘Double-Buchdate’ vorstellen, um mit ihnen ausführlich über die Logik und die Notwendigkeit von Emotionen diskutieren und ihnen Paula Tennants Dilemma mit dem Ghost vorlegen. Wäre interessant, zu hören, was die beiden dazu sagen würden.

Liebe Alex & Thomas herzlichen Dank, dass ihr den Spaß mitgemacht habt und wir hoffen, Ihr hattet ein wenig Spaß an dem Interview.
Wir haben gerade noch herzhaft gelacht beim Lesen und beim Einstellen des Beitrages ;O)

Ihr lieben buchverrückten Menschen an den Bildschirmen, habt Ihr noch nicht genug, oder wollt noch mehr Informationen haben, dann könnt Ihr gerne auf unserem Blog die beiden Rezensionen zu Band 2 + Band 3 von Paula Tennant nachlesen. Band 1 folgt auf jeden Fall auch noch.
Ihr wollt noch mehr Infos rund um Alex Thomas und die bisher erschienenen Bücher, dann klickt doch auf die Hompage und stöbert dort noch ein wenig.

Eure Tii & Ana

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