Liebe und Hoffnung in einer Zeit, die kein morgen kennt …
Berlin, 9. November 1938: Aliza erwacht von durchdringenden Schreien, als ihr Großvater von der Gestapo abgeholt wird. Die politische Lage in Deutschland spitzt sich immer weiter zu, doch entgegen aller Mahnungen weigert sich ihr Vater, ein jüdischer Arzt, das Land zu verlassen. Nur seine Tochter will er im Ausland in Sicherheit bringen. Aliza ist am Boden zerstört, dass sie Fabian, ihre große Liebe, zurücklassen muss. Beim Abschied versprechen sich die beiden, nach ihrer Rückkehr zu heiraten. Doch werden sie die Wirren des Krieges überstehen?Mehr als tausend Worte von Lilli Beck
(c) blanvalet
November 1938 – Deutschland unterliegt ganz dem Regime von Hitler und den Nazis. Jeder weiß, dass das eine sehr dunkle Zeit in der deutschen Geschichte war. Eine Zeit voller Menschenhass, Antisemitismus, Gewalt, Ungerechtigkeit und blanker Angst vor der Zukunft und um die eigene Existenz.
Jeder von uns hatte diese Thematik im Schulunterricht oder hat sogar noch Verwandte, die jene Zeit erlebt haben.
Lilli Beck schafft es den Leser in diese Zeit zu entführen und das damalige Leben rund um dunkle Meilensteine wie “Bücherverbrennung”, “Reichskristallnacht” und “Kinderlandverschickung” aufzuzeigen. Dabei verzichtet sie auf totale Schwarzmalerei, sondern zeigt, dass auch in dunklen Zeiten Platz für zarte Gefühle sein muss. Zeigt welche Opfer liebende Eltern aufbringen, um (wenigstens) ihre Kinder in Sicherheit zu wissen – ganz egal welche Steine die neuesten Gesetze des Regimes ihnen auch in den Weg legen mögen.
Dabei geht Lilli Beck recht…sagen wir subtil vor. Ohne dass man es merkt kriecht die Geschichte und das Schicksal von Aliza, ihrer Famile, ihrem Liebsten Fabian und der Familie Karoschke unter die Haut. Sie berührte mein Herz, rührte mich zu Tränen, verknotete meinen Magen, erzeugte mir Gänsehaut und so viel Wut, dass mir übel wurde. (Besonders die Geschichte der kleinen Amelie hat mich zu Tränen gerührt.)
Dabei versteift sie sich nicht nur auf die Geschehnisse in Deutschland vor dem Krieg, sondern zeigt auch auf wie es den Menschen im Exil ergeht.
Eine sehr berührende Geschichte, die mich ob der erschreckenden Ähnlichkeiten und Parallelen zum heutigen Weltgeschehen noch sprachloser zurückließ.
Ganz klare Leseempfehlung! 5 von 5 parfumgetränkte Taschentücher für Mehr als tausend Worte von Lilli Beck
Informationen zum Buch
Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag
Erscheinungstermin: 25. März 2019
ISBN-10: 3764506504
ISBN-13: 978-3764506506
Liebe Tii,
das Buch wollte ich auch noch lesen. Du hast so schöne berührende Worte für die Geschichte gefunden. <3 Ich habe bereits ein paar Rezis zum Buch gelesen und nicht alles sind ganz zufrieden mim Buch. Deshalb war ich bisher noch zurückhaltend. Doch dank dir ist das Buch wieder auf meiner Wunschliste nach oben gestiegen. 🙂
GlG, monerl
Hallo Monerl,
freut mich, dass ich dich mit meiner Rezension neugierig machen konnte.
Klar, Geschmäcker sind verschieden und auch ich kann zuweilen sehr kritisch sein. Aber hier gab es halt nicht viel zu meckern. Die Liebesgeschichte ist der Aufhänger, um ein bestimmtes Zeitfenster aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und zugleich im Kontext zu stellen. Wer hier Schmalz und Schnodder erwartet hat, hat einfach Pech.
Ich fand das Buch toll
LG T.
Dein vorletzter Satz klingt toll! Dann ist das Buch absolut für mich geeinget. 🙂 Danke dir!
GlG, monerl
Du meinst “Eine sehr berührende Geschichte, die mich ob der erschreckenden Ähnlichkeiten und Parallelen zum heutigen Weltgeschehen noch sprachloser zurückließ” ??
Es ist ja leider so, dass wenn man den Blick gen Osten schwenkt ganz ganz düstere Schatten erblickt und in noch dunklere Abgründe blickt. Und man nur hoffen kann, dass genug Menschen mit offenen Augen in unserer Gesellschaft wandeln und jenen finsteren Geistern Paroli bieten!
LG
T.
Das natürlich auch. Ich meinte aber den aus deinem Kommentar: “Wer hier Schmalz und Schmodder erwartet, hat einfach Pech.” 😀
Ich mag Liebesgeschichten, sie dürfen auch im Vordergrund stehen, auch wenn ich wenig Bücher in dieser Richtung lesen. Doch wenn die LG zu verkitscht ist, langweilt sie mich. Und du meinst, das ist sie nicht, also, ein Buch für mich. 🙂
Ah – nun schnall ich es.
Klar – SIE schmachtet die ganze Zeit seine Briefe an und so. Aber sein wir doch ehrlich sie ist 17…wer erwartet da ein anderes Verhalten? Sie darf schmachten, sie darf träumen…