Klappentext:
Von den Bergen Idahos nach Cambridge – der unwahrscheinliche »Bildungsweg« der Tara Westover.
Tara Westover ist 17 Jahre alt, als sie zum ersten Mal eine Schulklasse betritt. Zehn Jahre später kann sie eine beeindruckende akademische Laufbahn vorweisen. Aufgewachsen im ländlichen Amerika, befreit sie sich aus einer ärmlichen, archaischen und von Paranoia und Gewalt geprägten Welt durch – Bildung, durch die Aneignung von Wissen, das ihr so lange vorenthalten worden war
Inhalt & Fazit:
Tara Westover beschreibt in diesem autobiografischem Roman ihr Leben und Dinge, die sie in den Jahren erlebt hat und ertragen musste.
Als siebtes Kind wurde sie hineingeboren in eine streng gläubige Mormonen Familie. Eine Familie, die von dem tyrannischen Vater geleitet, gelenkt und versklavt wurde.
Ein Mann, der staatliche Bildung für Gehirnwäsche hält, Ärzte sind Teufelshandlanger und die Meinung vertritt, dass Frauen sittlich zu sein haben, zu tun haben was man ihnen sagt und keinerlei Widerworte duldet. Eine Mutter, die ihrer Tochter unter vier Augen Hoffnung macht, aber dann doch alles abstreitet und bedingslos zum Vater hält.
Als Tara ausbricht und zum College geht öffnet sich ihr eine völlig neue Welt und erst da wird richtig offensichtlich wie wenig sie weiß.
Ich bin noch fassungslos, wenn ich an die Szene denke, in der sie fragt, was Holocaust bedeutet…
Ein junger Mensch gefangen zwischen Glauben, Treue der Familie gegenüber und der freien Welt, ihrem Wissen und der ganzen Welt, die ihr jetzt offen steht.
Ich bewundere diese junge Frau, dass sie es aus diesem Leben heraus geschafft hat.
Für ihren Mut, ihren Kämpfergeist.
Ich glaube ich habe lange nicht mehr so ungläubig gestaunt während der Lektüre eines Buches und war gleichzeitig so wütend und enttäuscht. Es war nicht nur die Familie von unserer Protagonistin, die diese Gefühle in mir ausgelöst hat, auch sie selber.
Als normal großgezogener Mensch mit einer mehr oder minder normalen Familie konnte ich ihr Verhalten oft nicht nachvollziehen und hätte sie gerne geschüttelt. Allerdings habe ich in meinem Leben auch noch nie eine derartige „Gehirnwäsche“ bekommen und an solche verdrehten und verqueren Wahrheiten geglaubt.
Was ich persönlich mitnehme aus diesem Buch ist, dass Bildung einen Menschen verändert und Bildung einem die Welt öffnet.
Eine unglaubliche Lebensgeschichte, die viel Aufmerksamkeit verdient.
Eindeutige Leseempfehlung mit vollen 5 Punkten
Buchinformationen:

(C) Kiepenheuer & Witsch
Titel der Originalausgabe: Educated
ISBN: 978-3-462-05012-7
Erschienen am: 07.09.2018
448 Seiten, gebunden mit SU
Hallo Ana,
bin gerade auf Twitter auf euren Blog aufmerksam geworden.
Das Buch habe ich auch verschlungen; ich fand es großartig. Ich liebe Geschichten aus dem “dunklen” Amerika und fand es toll, mal eine Autobiografie aus dem Umfeld zu lesen. Vielleicht interessiert dich auch “Eine Geschichte der Wölfe” von Emily Friedlund oder “Montana” von Hendersson? Schau gern mal vorbei!
Viele Grüße
Jana
Hallo Jana,
schön von Dir zu lesen und willkommen bei uns.
Montana habe ich tatsächlich schon überlegt, ob das was für mich sein könnte.
„Eine Geschichte der Wölfe“ kenne ich gar nicht.
Ich glaube es wird Zeit bei Dir zu stöbern.
LG An(j)a
Hey,
ich freue mich sehr, dass dir das Buch gefallen hat! Es ist so krass, was viele Menschen heutzutage noch alles erleben müssen! Diese Gehirnwäsche, die sie von Geburt an bekommen hat geht tief unter die Haut. Es ist für mich schon ein Wunder, dass die Autorin aus ihrer Familie ausbrechen konnte. Ich gönne ihr ein schönes Leben und dass standhaft bleibt, was ihre Familie angeht.
Ich habe das Buch auch gelesen und rezensiert. Kannst gerne bei mir schauen kommen. 🙂
GlG, monerl
Und da gehe ich doch gleich stöbern.
Ich war wirklich entsetzt über die Verhältnisse und wie selbstverständlich, dass alles auch von den anderen Bewohnern hingenommen wird.
LG
Anja