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Rezension: Im Schatten der Wälder von Nora Roberts

Rot wie die Liebe. Rot wie die Wut. Rot wie der Tod.

Die Hundetrainerin Fiona Bristow lebt ein ruhiges Leben auf der idyllischen Orcas Island. Die Insel ist ein Zufluchtsort für sie geworden, denn Fiona hat vor einiger Zeit als Einzige den Angriff eines Serienkillers überlebt. Mit der Ruhe ist es vorbei, als der Künstler Simon und sein Hund Jaws auftauchen. Denn beide verdrehen ihr auf unterschiedliche Arten den Kopf …

Doch die Vergangenheit holt sie wieder ein. Der Mörder von damals sitzt zwar im Gefängnis, doch es scheint, er hat einen Schüler, der das Werk seines Meisters vollenden will …

Beurteilung:

Eine Mordserie erschüttert die USA. Junge Frauen werden entführt, und einige Tage später in irgendwelchen Wäldern tot aufgefunden. Es ist immer das gleiche Vorgehen. Dasselbe Muster. Ein Serienmörder treibt sich um. Sein Markenzeichen: ein roter Seidenschal.
Jetzt sieben Jahre später entbrennt eine erneute Mordserie. Vorgehen und Muster sind identisch. Doch der Täter ein anderer. Denn der einzige Mörder mit den roten Schal sitzt hinter Gittern. Sein letzter Coup ging schief. Er hatte einen Fehler begangen und sein Opfer entkam. Einen Fehler, den der neue Killer bereinigen soll?
Fiona – sie ist besagter “Fehler”, die “Überlebende” – trifft es wie ein Faustschlag ins Gesicht, alte Erinnerungen und Ängste werden wach. Aber sie will diesem Monster nicht so viel Macht über ihr Leben geben und weigert sich diese Angst zuzugeben oder ihren Tagesablauf zu ändern. Da kommen ihr zwei neue Schüler – Simon und sein Welpe Jaws – als Ablenkung gerade recht. Dumm nur, dass dieses Duo – besonders der zweibeinige Part – lange vergessene Gefühle und Sehnsüchte in ihr wecken. Schließlich ist er doch gar nicht ihr Typ und eher ein unsozialer Zeitgenosse.
Doch wird diese Beziehung eine Chance haben? Wann wird der Mörder vor ihrer Türe stehen? Wie verkraftet Fiona das neu entbrannte Interesse der Medien? Wird Fiona stärker sein als ihre Angst?
Nora Roberts erzählt eine wunderbare Geschichte, die erstaunlich viel Nervenkitzel bietet. Die Einblicke in den Kopf des Mörders sind recht beklemmend. Wobei die Autorin ein gesundes Maß findet und nicht zu sehr in perfide Details abdriftet, sondern lediglich gekonnt mit Emotionen und dem Kopfkino spielt ohne wirklich Bilder zu liefern.
Der Roberts’sche Fokus liegt dieses Mal auf tierischer Ebene. Hund. Hundeerziehung. Ausbildung zum Spürhund. Hundeschule. etc etc.
Ich gestehe, dass ich kurzweilig das Gefühl hatte eine Hundeschule eröffnen zu können, wenn ich mit dem Buch fertig bin.
Alles in allem ein Buch, das mich gefangen, überrascht und sehr gut unterhalten hat. Allerdings war mit der Faktor Hund zuweilen dann doch etwas sehr intensiv – auch wenn ich des Aspekt, dass Menschen ähnlich zu leiten wären wir Hunde, wenn man nur die richtige Motivation findet, durchaus faszinierend aber auch schockierend fand.
Daher nur 4 von 5 Halstüchern.
#23/2018

Informationen zum Buch

Taschenbuch: 544 Seiten
Verlag: Blanvalet (18. Februar 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442377714
ISBN-13: 978-3442377718
Originaltitel: The Search
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