Er ist erfolgreich, attraktiv und ein übler Frauenheld. Seine Beziehungen überdauern meist nur eine Nacht. Keine Gefühle, keine zweiten Dates.
Sie träumt von der großen Liebe und wurde von ihrem Partner kalt abserviert.
Als Sarah Miller an einer Eislaufbahn auf Rob Forrester trifft, ist es ein Wunder, dass nur ein Glühweinglas zu Bruch geht. Denn von solchen Typen hat Sarah ein für alle Mal genug! Doch dann begegnet sie dem Kerl wieder, diesmal bei einer Wellnesswoche in Schottland. Zwischen den beiden knistert es gewaltig, doch Sarah wehrt sich mit aller Kraft gegen den Sturm der Gefühle, den Rob in ihr auslöst.
Noch während sie hin- und hergerissen ist, macht sie eine folgenschwere Entdeckung, aus der es nur einen Ausweg gibt: Sie muss sofort abreisen! Und darf Rob Forrester nie wieder sehen.
Beurteilung:
Das Jahr fängt ja gut an.
Neues Jahr. Neues Glück. Alan (Sarah’s Freund) nimmt diese Redewendung sehr ernst und wörtlich. Denn hey, ist es nicht absolut gefühl- und taktvoll seiner Freundin am Neujahrsmorgen – nachdem man die letzte Nacht gemeinsam verbracht hat – zu eröffnen, dass man wen anderes liebt und Schluß macht?
Jupp. Direkt zu Anfang hat man seine Hassfigur. Aber ihr Gastspiel ist so kurz, dass es Energieverschwendung wäre sich an sie zu gewöhnen. Also zurück zum wesentlichen.
Wie man sich unschwer vorstellen kann ist der Start ins neue Jahr für Sarah alles andere als gut und scheint auch nicht besser werden zu wollen. Angefangen damit, dass sie einem Fremden Glühwein über die Hose kippt, die Zeitung, für die sie arbeitet, finanzielle Probleme hat…bis hin, dass sie dem Bruder ihrer Chefin Kaffee über den Anzug schüttet. Der Umstand, dass dieser Bruder der Fremde vom Vortag ist, macht das Ganze nicht zwingend besser.
Da erscheint es Sarah wie der Wink des Schicksals, als sie für einen Kurzurlaub Luxushotel fahren darf. Ein märchenhaftes Wochenende steht bevor. Wellness, Entspannung und delikates Essen.
Oder entpuppt sich das vermeintliche Märchen noch als Alptraum?
Denn was Sarah noch nicht ahnt, besagtes Hotel gehört dem Mann, dem sie ihre Heißgetränke über die Klamotten geschüttet hat…
Welche Folgen das wohl noch haben wird…
Jo Berger erzählt eine Liebesgeschichte, deren Helden sich eigentlich nicht ausstehen können. Es folgen verbale Schlagabtausche und Fettnäpfchen ohne Unterlass.
Doch für meinen ganz persönlichen Geschmack ist die Entwicklung ab ca. der Hälfte oder eher nach 2/3 der Geschichte zu rasant und hektisch. Ich habe das stetige Gefühl, das etwas fehlt und ich was verpasst habe.
Mir fehlt etwas Zeit. Zeit der Annäherung. Zeit des Erkennens. Zeit der Selbstreflexion.
Diese fehlende Zeit macht es mir sehr schwer mich in die Figuren reinzudenken, ihr Denken, Handeln und Fühlen nachzuvollziehen.
Vielmehr wirkt es unlogisch und übereilt.
Erst sinnt man auf Rache und Revanche…und dann doch nichts?
Man wurde zutiefst verletzt und verraten, aber vertraut urplötzlich einem fast Fremden?
Man kann sich nicht leiden, aber spricht kaum 24 Stunden später von Liebe?
Prinzipiell gefällt mir dieser Funken Hoffnung und der Glaube an die große Liebe. Auch finde ich das gewählte Beziehungsmodell erfrischend.
Doch wie gesagt vermisse ich den Faktor Zeit.
Ich hätte gerne mehr über die Vergangenheit der Figuren erfahren, mehr in ihren Kopf blicken wollen und der zarten Pflanze “Liebe” beim Wachsen zugesehen. So aber bekomme ich einen ganzen Urwald von jetzt auf gleich auf die Fensterbank geschustert und sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Dennoch ist ein gewissen Unterhaltungspotenzial gegeben und für alle Sinne was dabei. Ganz im typischen Jo-Berger-Stil werden auch die Lachmuskeln auf ihre Kosten kommen.
Von mir 3,5 – 4 von 5 Sonnenstrahlen.
#07/2018
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