Verlag: Pendragon
ISBN-10: 3865325858
ISBN-13: 978-3865325853
Klappentext:
In einem Hamburger Club wird ein Türsteherboss ermordet. Kurz darauf wird die Leiche eines Mitglieds der Hells Angels gefunden. Alles weist auf einen Vergeltungsschlag hin. Lewis Boyle, Leiter der Hamburger Mordkommission, will einen Kiezkrieg mit allen Mitteln verhindern. Während fieberhaft nach den Mördern gesucht wird, geht Kommissarin Jale Arslan Hinweisen auf eine neue Droge nach, die gratis an die Junkies der Stadt verteilt wird. Der Druck auf die Polizei nimmt zu, als immer mehr Konsumenten daran sterben. Haben die Kiezmorde mit der neuen Droge zu tun? Können Boyle und Arslan den Wahnsinn stoppen, bevor es zu einem brutalen Bandenkrieg kommt?
Inhalt:
Eigentlich trifft der Klappentext noch nichtmal ansatzweise die komplette Geschichte, die wir in diesem Buch finden.
Eine Gruppe, die wegen der Karnevalsmasken die “Kanzlergang” genannt wird, streut schlechte Pillen auf dem Kiez und innerhalb von kürzester Zeit gibt es untypisch viele ÜDs.
Die ersten Kiezgrößen fallen ungewöhnlichen Geschossen zum Opfer und ein Krieg unter den Gangs scheint auszubrechen. Die Politik will mit harten Bandagen gegen diese Entwicklung vorgehen, aber die gepanschten Drogen sollen totgeschwiegen werden.
Wie wir uns denken können, passt all dass unseren harten MoKo Leiter Lewis Boyle nicht in den Kram und er begibt sich wieder etwas außerhalb des Rasters und ermittelt. Dabei nutzt er seine Kontakte als auch seine Freundschaft zu Teddy einem Gangsterboss um ans Ziel zu kommen.
Faule Kompromisse, heimliche Treffen mit anderen Gangsterbossen sind für Ihn kein Problem – immerhin macht er all das um den oder die Fälle zu lösen und schlimmeres zu verhindern.
Während der Ermittlungen geraten wir in einen Sumpf aus Korruption, Kriminalität, Drogen und nicht ganz legalen Wegen auf denen Boyle und Arslan an Informationen kommen – sprich wir landen mitten im Filz.
Fazit:
In seiner gewohnt “rotzigen und dreckigen” Art hat David Gray auch mit dem zweiten Teil einen Hamburg Krimi geschrieben, der sicherlich nicht für alle Leser geeignet ist.
Gossensprache, harte Sprüche und Frauenfeindlichkeit finden alle Ihren Platz in diesem Buch und damit muss man sowohl umgehen, als auch Leben können.
Wer Kanakenblues von ihm gelesen hat, der weiß genau was ich meine.
Die komplette Geschichte, die hier erzählt wird, ist wirklich komplex und verschachtelt. Nebenher lesen ist nicht drin, dann verliert man schnell den Faden und den Überblick auf Grund der Vielzahl an Charakteren und Handlungen.
Die Protagonisten, welche für die Handlung wichtig sind werden gut dargestellt und ihre Handlungsweisen sind nachvollziehbar, aber man muss es nicht immer verstehen oder gutheißen.
Mittendrin zieht sich für mich persönlich die Handlung etwas hin, aber dann nimmt sie wieder Fahrt auf und bleibt spannend bis zum Ende.
Ein harter Krimi mit der entsprechenden Sprachfärbung.
Eine Milieustudie, die seines Gleichen sucht. Mir persönlich hat Kanakenblues allerdings etwas besser gefallen.
Von mir gibt es 3,5-4 von 5 möglichen Punkten für Sarajevo Disco
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