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Rezension: Böses Kind von Martin Krist

(R&K Verlag)

 

Klappentext:

JEDE LÜGE HAT IHREN PREIS. DIESE WIRD DICH TÖTEN.

Ein Mord mitten in der Hauptstadt. Das Opfer wurde erschlagen und gekreuzigt. Kriminalkommissar Henry Frei und sein Team ermitteln.
Suse, heillos mit ihren Kindern überfordert, seit ihr Mann sie verlassen hat, ist in Panik: Ihre Tochter Jacqueline ist verschwunden. Die alarmierte Polizei glaubt der Mutter kein Wort.

Wo ist Jacqueline? Wer zieht seine blutige Spur durch Berlin? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt!

Der erste Fall für Kommissar Henry Frei.

Inhalt:

In diesem Buch machen wir Bekanntschaft mit Henry Frei, einem neuen Ermittler aus der Feder von Marin Krist. Gemeinsam mit seiner Partnerin Albers ermittelt er in einem Mord an einem Teenager, der ihn über verschlungene Pfade zu Suse führt.

Henry Frei ist ein besonderer Charakter und das wird ziemlich zu Anfang des Buches klar. Er hasst Unpünktlichkeit, Unordnung und er hat definitiv Ticks und Macken, die ihn für mich zu einem einzigartigen Ermittler machen.

Albers ist frisch gebackene Mutter, die auf Grund von chronischem Schlafmangel ständig müde ist und zu emotionalen Ausbrüchen neigt.

Mit von der Partie ist ebenfalls ein neuer Kollege, den alle Charlie nennen. Ein junger Mann, der anscheinend gerne  flucht und sich noch etwas ins Team einfügen und deren Gepflogenheiten lernen muss, aber auf seine Art sympathisch ist.

Alle tragen ihren Teil zur Ermittlung bei und helfen am Ende, dass das Rätsel gelöst wird.

Während wir den Ermittlungen von Frei folgen, wird das Buch immer wieder “unterbrochen” durch Kapitel, die die Überschrift haben: Intermezzo. Hier erfahren wir von einer weiblichen Gefangenen in einem Keller und erleben dort ihr Martyrium.

Die Ermittlungen starten mit einem getöten Hund, der gekreuzigt an einer Backsteinmauer gefunden wird. Der übereifrige neue Kollege Charlie ruft Frei und Albers an diesen “Tatort” und wird zuerst belächelt, denn ein getöter Hund, egal wie grausam, ist kein Fall für die Mordkommision. Als dann jedoch hinter genau dieser Backsteinmauer ein getöter Teenager gefunden wird, ebenfalls gekreuzigt, beginnt das Team mit seiner Arbeit.

Was zuerst den Verdacht auf Ritualmorde aufkommen lässt, entwickelt sich in eine völlig andere Richtung.

Fazit:

Martin Krist ist mit “Böses Kind” ein gelungener Auftakt um den Ermittler Frei gelungen.

Ein Mann, der anscheinend eiserne Prinzipien beherzigt und “Monksche-Züge” hat.

Ein Mann, der glücklich verheiratet ist, zwei Kinder hat und gut damit klar kommt, dass sein Sohn an dem Asperger-Syndrom leidet.

Aber auch der scheinbar grundsolide und geradlinige Frei hat ein Geheimnis, das auf seiner Seele lastet.

Dieser Roman ist ein komplexer Krimi, in dem Martin Krist es versteht, die Seele der Menschen auszuleuchten.

Er lässt uns in die schräge,brutale und verdrehte Welt eines Killers abtauchen.

Er zeigt uns ein Psychogram von gestörten Seelen, die mit sich und Welt nicht klar kommen. Wahrheit und Wahn liegen oft nah beieinander…

Die Charaktere sind gut dargestellt und während des Buches erleben wir Veränderungen der Protagonisten, die uns diese zunehmend näher bringen. Während man den Akteuren folgt, erwischt man sich dabei, dass man mehr über sie erfahren möchte. Die Sprache ist flüssig und unterstützt die Handlung perfekt.

Der Autor schafft es, sich extrem präzise in seine Protagonisten zu versetzen und auch das Sprachmuster dem jeweiligen Akteur anzupassen, ohne dass er seinem eigenen und unverwechselbaren Stil dabei untreu wird.

Die durchgeführten Morde sind grausam und das Kopfkino springt definitiv an.

Während des gesamten Buches versucht man die Puzzlestücke miteinander zu verbinden und zu verstehen, wie alles zusammen hängt.

Mir ist es nicht gelungen und ich bin Martin Krist auf den Leim gegangen. Warum? Das muss jeder selber lesen und erfahren, aber ich war so auf dem Holzweg…

Martin Krist hat es mit “Böses Kind” geschafft: ich war gefesselt und überrascht.

Innerhalb von zwei Tagen und einer kurzen Nacht habe ich dieses Buch durchgelesen, denn ich wollte wissen wie es weitergeht und wie sich alles auflöst.

Böses Kind ist ein komplexer Krimi mit einem außergewöhnlichen Ermittler und einem ausgeklügeltem Plot, der seines Gleichen sucht.

Wie gewohnt lädt die Schreibweise des Autors dazu ein, auch zwischen den Zeilen zu lesen.Dies ist definitiv ein Buch, das mich noch über das Lesen hinaus beschäftigt und Fragen aufgeworfen hat, die ich noch versuche für mich selbst zu beantworten.

Von mir bekommt das Buch 5 von 5 möglichen Punkten + 1 extra Punkt für die Überraschung, die ich erlebt habe und so niemals erwartet hätte.

Eine klare Leseempfehlung für alle Fans eines wirklich gut durchdachten Thrillers.

 

 

Buchinformationen:

Seitenzahl der Print-Ausgabe: 326 Seiten
Verlag: R&K
Erscheinungsdatum: 20.11.17
ASIN: B076M7ZQK8
ISBN-10: 3745035291
ISBN-13: 978-3745035292

 

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2 Comments
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21/08/2018 12:44

Hallo Anja,
deine Begeiserung ist aus jeder Zeile zu spüren! Der Autor hat dich scher am Wickel! Ich fand den Plot und als auch den Plot-Twist hervorragend gelungen. Die Einspielungen verleiten einen in die falsche Richtung zu denken, das gefällt mir sehr gut. Die Überraschung am Ende ist somit gelungen.
Ich möchte nun ganz bald Teil 2 lesen, da ich noch alles sehr frisch im Kopf habe. Will wissen, was es mit Alana auf sich hat!
GlG, monerl

Admin
Ana
21/08/2018 20:44
Reply to  monerl

Vielen lieben Dank für Deine Worte.
Es freut mich, dass sie Dir gefällt und ich tatsächlich rüberbringen konnte, wie begeistert ich war.

Ja Teil 2 werde ich jetzt zeitnah in Angriff nehmen, auf dem Kindle ist es schon.

LG Anja