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Rezension: HEX von Thomas Olde Heuvelt

(c) Heyne / Foto von Ana

Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungsdatum:16.10.17
ISBN-10: 3453319060
ISBN-13: 978-3453319066

Klappentext:

Black Spring ist ein beschauliches Städtchen im idyllischen Hudson Valley. Hier gibt es Wälder, hier gibt es Natur – und hier gibt es Katherine, eine dreihundert Jahre alte Hexe, die den Bewohnern von Black Spring gelegentlich einen kleinen Schrecken einjagt. Dass niemand je von Katherine erfahren darf, das ist dem Stadtrat von Black Spring schon lange klar, deshalb gelten hier strenge Regeln: kein Internet, kein Besuch von außerhalb oder Katherines Fluch wird sie alle treffen. Als die Teenager des Ortes jedoch eines Tages genug von den ständigen Einschränkungen haben und ein Video der Hexe posten, bricht in Black Spring im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los …

Inhalt:

Die Inhaltsangabe ist leider nicht ganz zutreffend, denn es gibt Internet, das Video wird nicht veröffentlicht, aber es existiert durchaus ein Video.

Es gibt strickte Auflagen und starke Überwachung des Internets und des ganzen Dorfes. Es darf auch Besuch von außen kommen, allerdings nur mit strengen Auflagen. Wer die Gesetzen der Notverordnung bricht, der hat harte Strafen zu erwarten. Die Hölle bricht tatsächlich los in Black Spring und das Szenario hinterlässt einen sehr bitteren Beigeschmack.

  • Ich wollte immer weiter lesen, habe das Buch aber an einigen Stellen bewusst zur Seite gelegt und erstmal Luft geholt.
  • Immer mehr bin ich in die Geschichte hineingezogen worden.
  • Immer mehr hat mich das Schrecken ergriffen, dass mich besonders im zweiten Teil des Buches mit voller Wucht getroffen hat.

 

Fazit:

Ich glaube, das ist die schwerste Rezension für mich in diesem Jahr.

Lange habe ich vor dem Buch gesessen und auf das Cover gestarrt und überlegt, wie ich zu diesem Buch eine Rezension schreibe, denn wie schreibt man über ein Buch, das einen restlos begeistert hat, über das man aber möglichst wenig verraten möchte?

Thomas Olde Heuvelt versteht es meisterhaft eine düstere und unheilvolle Stimmung zu schaffen, die einen während des ganzen Buches begleitet. Er schafft es, dass man als Leser eine Beklemmung empfindet, die einen dazu zwingt sich manchmal davon zu überzeugen, dass man noch im heimischen Lesesessel sitzt und nicht in Black Spring ist.

Die vom Autor geschaffenen Charaktere sind wirklich gut gezeichnet und Ihre Reaktionen nachvollziehbar und regen zum Nachdenken an. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.

Meiner Meinung nach ist es aber kein Buch, was man nebenher lesen sollte, denn es ist durchaus komplex. Die Sichtweisen wechseln und man erlebt dadurch Handlungsstränge, die parallel laufen.

Die Geschichte endet, man legt das Buch beiseite und ist restlos ausgelaugt. Mit HEX habe ich ein Buch in Händen gehalten, dass mich zwar auch an einigen Stellen durchaus zum Schmunzeln gebracht hat (Hey, der Hexe einen Streich zu spielen, in dem man Ihre Routine stört und sie dabei tatsächlich auf den Hintern fällt, ist witzig.) aber das von der düsteren und trostlosen Stimmung lebt.

Er spielt mit dem Aberglauben, der abgelegenen Lage des Ortes, der Verzweiflung der Menschen und kreiert damit ein echtes Schreckenszenario.

In der Danksagung beweist Thomas Olde Heuvelt nochmal, dass er einen kranken Sinn für Humor hat und mein erster Gedanke war: Vielleicht wird er der niederländische Stephen King!

Das Buch hat mich gefangen genommen und nicht mehr losgelassen, bis ich die letzte Seite gelesen hatte. Am Ende angekommen habe ich alle Hoffnung fahren lassen und mich zurückgelehnt und gedacht: der Mensch ist wirklich schlecht!

Thomas Olde Heuvelt hat hier eine wirkliche brilliante Komposition der Boshaftigkeit, Dunkelheit und des Bizarren zu Papier gebracht. Ich kann mich Stephen King nur anschließen: “Brilliant und absolut orginell”

Eine klare Empfehlung für alle Freunde der düsteren Horrorgeschichten.

Für mich ein absoluter Lesegenuss und von mir gibt es volle 5 von 5 Punkten und  HEX ist definitv eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr.

 

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3 Comments
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24/10/2017 19:19

Oh das kenne ich, die Bücher die begeistern, bei denen aber so wenig wie Möglich geschrieben werden darf und so viel wie möglich vermittelt werden soll!

Und deine Begeisterung streut Salz in die Wunde ;P Hatte im Lostopf leider kein Glück, aber wandert nach oben auf der Wunschliste!

Liebe Grüße
Janna

28/10/2017 16:23

Ist gestern gekauft worden 😉