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Rezension: Das Cafe der vergessenen Träume von Annabelle Benn

Quelle: Amazon.de
Taschenbuch: 293 Seiten
Verlag: Independently published
30. Mai 2017
ISBN-10: 1521380139
ISBN-13: 978-1521380130

 

Klappentext:

❤ Blumen, Kuchen, Bücher ❤ – wenn das nicht für die Liebe reicht! Helen könnte vor Freude durch ganz London hüpfen: Endlich habe sie und ihre zwei besten Freundinnen Mina und Claire die perfekten Räume für ihre Geschäftsidee gefunden! Im Herzen Notting Hills will Mina mit ihren bezaubernden Blumenarrangements locken, deren Duft sich mit Claires köstlichem Kuchen vermischt. Zudem können die Gäste in handverlesenen Büchern schmökern, für deren Auswahl ausgerechnet Helen zuständig sein wird. Dumm nur, dass ihre heißgeliebten Thriller so gar nicht ins Bild passen. Liebesromane müssen es sein – natürlich! Aber ausgerechnet mit dem Kapitel Liebe hat die ehemalige Buchhalterin Helen längst abgeschlossen. Das denkt sie zumindest, bis Mina und Claire ihr einen Liebesroman in die Hände drücken, der ihr Leben verändert. Nur so ist es nämlich zu erklären, dass sie sich in den einfühlsamen Schriftsteller Joseph verliebt. Dieser Mann bringt ihr das Verständnis und Feingefühl entgegen, wonach sie sich insgeheim immer gesehnt hat. Die beiden verleben traumhafte Wochen, bis Helen vor eine schwierige und folgenschwere Entscheidung gestellt wird: Joseph oder das Café.

Beurteilung:

Als ich den Klappentext gelesen habe, schrie alles in mir „Lies es!“ Da war es doch perfekt, wenn ich dieses Buch dann auch noch zusammen mit meiner lieben Freundin und auch Blogger-Kollegin Melinda vom Bücherzoo lesen durfte. DANKE, Melinda für Deine Zeit!

Aber damit hören auch schon die positiven Aspekte auf.

Helen, Claire und Mina sind drei junge Frauen und beste Freundinnen mit einem gemeinsamen Traum. Ein eigenes Bücher-Blumen-Cafe. Ein Cafe in dem man grandiose Leckereien schlemmen, bildschöne Blumengestecke und tolle Bücher kaufen kann. (Ein Traum für jeden Booknerd!)

Eines schönen Tages wird dieser Traum Wirklichkeit. Die perfekten Räumlichkeiten sind gefunden. Fehlen nur noch die Bücher…entegegen ihrem regulären Buchgeschmack soll Helen auf Wunsch und Drängen ihrer Freunde Liebesromane besorgen, lesen und empfehlen. Wodurch sie auch in Kontakt mit Joseph kommt…

Doch wie wird es weitergehen? Wird Helen ihre Vergangenheit überwinden? Oder wird sie ihr im Wege stehen? Und welche Geheimnisse hat Joseph?

Tja, wie gesagt nach Lektüre des Klappentextes musste ich dieses Buch einfach lesen. Wahrscheinlich hatte ich einfach zu hohe Erwartungen, denn irgendwie wurde ich herbe enttäuscht.

Joseph ist ein Träumchen von einem Mann. Sanft, zärtlich, einfühlsam, intelligent, gut aussehend…
Auch die Geschäftsidee ist wunderbar.
Doch leider verliert sich die Autorin in weiblichen Klischees…Mode, Make up, Farben und Muster (auch die der Kleidung, Schuhe etc) nahezu referiert, die so exzentrisch wirken, dass ich ständig das Bild eines Papageien vor Augen hatte. Auf den Dritten Blick wird klar, dass sie so versucht die Gemütslage von Helen zu veranschaulichen.
Getreu dem Motto: unifarben = depressiv; quietschbunt = gut gelaunt.
Aber wie heißt es so schön? Weniger ist bekanntlich doch einfach mehr.

Womit wir auch schon beim nächsten „Problem“ wären. Helen hat ein schweres Trauma erlitten und leidet nun an Depressionen. Sehr traurig. Aber nun hinzugehen und ein Buch als Heilmittel hinzustellen, finde ich etwas unglücklich und makaber. Denn so werden Depressionen (die ja bekanntlich eine schwere Erkrankung sind) sehr verharmlost, was sehr schade ist.

Auch finde ich es sehr schade, dass die Autorin sich sehr im Alltagsgeschehen verliert. Ellenlange Berichte über den Tagesablauf im Cafe, Probleme und haarsträubende Erfolgsbilanzen, fressen schlichtweg den Raum, der für die Liebesgeschichte und Helens „Genesung“ oder ihre Vergangenheit von Nöten gewesen wäre.

Kurzum ein Buch, das stellenweise schöne Gefühle weckt, neugierig macht und jede Menge Potenzial hat, das aber leider ungenutzt zerrinnt.
Wer sich über die gewissen Längen kämpft und durchbeißt wird mit einer recht lieblosen Liebesgeschichte abgespeist. Es scheint fast, als wenn die Autorin selbst über diese Längen, die Geschichte um Joseph und Helen verloren hätte.

Alles in allem ein Buch für Zwischendurch, das mich zwar nicht ganz überzeugen konnte und recht gefrustet am Wegesrand zurück ließ.

Von mir gibt es 2,5 – 3 von 5 Röschen.

Kleine Anmerkung am Rande: Ganz verstanden habe ich es nicht warum das Cafe NUR Liebesroman anbietet und alle anderen Genre missachtet. So entsteht schnell der Eindruck als wenn man suggerieren wollte, dass nur depressive und wütende Menschen Thriller oder Krimis lesen würden. Ziemlich unglücklich sowas.

#62/2017
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