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Rezension: American Gods – Neil Gaiman Director’s Cut

(c) Bastei Lübbe (Lübbe Audio)

Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Audio)
 Erscheinungsdatum:16. April 2015
ISBN-13: 978-3785751046
Dauer: 22 Std. 44 Min.

 

Klappentext:

Als Shadow aus dem Gefängnis entlassen wird, ist nichts mehr wie zuvor. Seine Frau ist tot, und ein mysteriöser Fremder bietet ihm einen Job an. Er nennt sich Mr. Wednesday und weiß ungewöhnlich viel über Shadow. Er behauptet, ein Sturm ziehe auf, eine gewaltige Schlacht um die Seele Amerikas. Eine Schlacht, in der Shadow ein eine wichtige Rolle spielt.

Inhalt:

Das Buch handelt von einem Krieg mitten in Amerika, aber auch von Verrat und Täuschung und davon, dass Götter menschengemacht sind, dass sie nur existieren können, wenn die Menschen an sie glauben. Gaimans epische Geschichte vermischt Fantasy mit Mythologie, sie ist packend und atmosphärisch erzählt und enthält unzählige Verweise auf religiöse Figuren, amerikanische Volkssagen, aber auch auf die moderne Popkultur. Es gibt alte Götter wie Odin, die nur noch ein Hauch ihres alten Selbst sind, da sie in Vergessenheit geraten und neue Götter, wie der des Konsums oder der des Fernsehens, die stark und selbstverliebt sind.
Diese beiden Parteien ziehen in den Krieg gegeneinander.

Bei der mir von Stefan Kaminski vorgelesenen Version handelt es sich um eine Neuauflage, die im Verhältnis zu der Erstveröffentlichung opulenter ausfällt.

Zitat:
“Neil Gaimans Werk wäre sicherlich nicht so mit Preisen und Lob überhäuft worden, hätte er es in dieser Fassung als Erstling präsentiert. Warum? Weil es zu komplex ist. Der Erfolg Gaimans basierte u.a. auf dem comicartigen Stil, der Schnelligkeit der Handlung und seiner überbordenden Fantasie. Schnell zu lesen ist der “directors cut” nicht. Es werden scheinbar sinnlose Nebenstrang-Handlungen angefangen, die Personen allzu fein herausgearbeitet. Kurz: Es wird die Zeit des Lesers (scheinbar) vergeudet.”

Aber wie ist die Geschichte?

Brillant, genial, verwirrend, ausschweifend und allumfassend. Gerade weil sie so opulent ist, weil sie Geschichten erzählt, die den Kosmos der ersten Fassung ausschmückt, wird die Geschichte zu einem komplexen Werk.
Leider bleibt der Spannungsbogen nicht immer auf einem gleich hohen Niveau. (Das wiederum ist Jammern auf auf ganz hohem Niveau von mir)

Dieses Buch hat die Atmosphäre eines Roadtrips, ohne dass man sich (über weite Strecken des Buches) im Klaren darüber ist, wohin die Reise denn überhaupt gehen soll. Am langen Ende ist es vollkommen egal, denn „Der Weg ist das Ziel“.

Es ist sicherlich kein Buch für “mal eben nebenher” oder etwas was man einfach schmökert, denn ansonsten entgehen einem Dinge, die einen zu einem späteren Zeitpunkt verwirren. Ich musste die letzten Minuten ein zweites Mal hören, da ich an einem Punkt abgelenkt war und sich das Ende für mich nicht auf Anhieb erschlossen hat.

Jetzt noch ein paar Worte zum Hörbuch:
Stefan Kaminski schafft es auf Grund seiner Stimmenvielfalt aus dem Buch fast ein Einmann-Hörspiel zu zaubern und ist absolut fabelhaft umgesetzt.

Fazit:
Wer vor einem komplexeren und zeitweise etwas ausschweifendem Buch nicht zurück schreckt, ist hier wahrhaftig gut aufgehoben.Ich bin die Reise mit Shadow, den Menschen und den Göttern sehr gerne angetreten.

5 von 5 Punkten für dieses Werk

 

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