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Copyright Simon Geraedts/Sarah Frontschek |
Gelesen und rezensiert von Ana
Erscheinungsdatum: 2013
Verlag: ? – E-Book Ausgabe
Seitenzahl der Printausgabe: 358
ISBN: 9781301206339
Klappentext:
Das Grauen lauert hinter verschlossenen Türen …
Ein junger Mann, Patrick, erwacht ohne Erinnerung in einer Heilanstalt. In seinen Schläfen pocht ein dumpfer Schmerz. Ein Therapeut empfängt ihn mit freundlichem Lächeln und führt ihn durch die helle, luxuriöse Einrichtung. Doch er spürt eine verborgene Bedrohung an diesem Ort, die ihm das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Patienten starren ins Leere, als stünden sie unter Drogen. Nur eine junge Frau, Melanie, sieht ihn direkt an – und ihre Augen scheinen zu sagen: “Verschwinde von hier, solange du es noch kannst!”
Gemeinsam machen sie sich auf, die Außenwelt zu erreichen. Die beiden entdecken Schreckliches … und nur ihre aufkeimende Liebe kann ihnen helfen, zwischen Schein und Wirklichkeit zu unterscheiden!
„Die Heilanstalt“ ist ein Roman über Wahrheit und Illusion, Vergessen und Erinnern. Zugleich ist es die Geschichte einer großen Liebe, von der das Schicksal der Menschheit abhängt. Mit viel Gefühl und spannenden Wendungen wird der Leser in eine düstere Welt entführt, in der die letzte Hoffnung noch nicht verloren ist.
Beurteilung:
Die Schreibweise von Simon Geraedts ist gut und handwerklich perfekt.
Während der 1. Hälfte des Buches lernen wir die Heilanstalt inkl. aller Annehmlichkeiten, Räumlichkeiten, Mahlzeiten und dem besonderen Tee, der der Heilung maßgeblich beitragen soll, sehr ausführlich kennen. Mir persönlich waren die Beschreibungen schon zu detailiert, denn als Leser hatte man keine Möglichkeit sich eigene Gedanken zu machen, alles wurde genau vorgegeben.
Neben dem Schauplatz lernen wir auch die beiden Protagonisten Patrick und Melanie kennen, die eigentlich Jannick und Judith heißen und erleben die Ankunft von Patrick, seine Verwirrung, die Erinnerungslücken und beobachten die stetig steigende Sucht nach dem hauseigenen Tee. Was es damit auf sich hat erfährt man erst viel später, aber eins kann ich verraten: mir hat sich bei dem Gedanken das Zeug zu trinken der Magen umgedreht.
Von Anfang an ahnt man, dass etwas an der Heilanstalt nicht stimmt. Man fragt sich warum es keine Fenster gibt und ob es nicht zu perfekt ist und was hat es mit Sektion 2 zu tun?
Ab der Hälfte schlägt der Autor völlig andere Töne an und meine “dystopische Schnüffelnase” hat mich nicht getrügt – die heile Welt ist eine völlige Illusion.
Die Welt wird beherrscht von Wesen, die die Welt in ewige Dunkelheit getaucht haben und von Menschenopfern leben.
Die Geschichte nimmt ab diesem Punkt auch Fahrt auf und wird um einiges spannender, als der Anfang es erahnen lässt.
Man erfährt wie die Menschen leben, was der Tee bewirkt, welches Ziel die Wesen verfolgen und das es einen Widerstand gibt. Das alles folgt Schlag auf Schlag und dann kommt das Ende…
Das Ende:
Es kam schnell, vielleicht zu schnell aber es gibt keinen blutigen und hart umkämpften Showdown zwischen Gut und Böse, sondern alles löst sich quasi mit Lichtgeschwindigkeit auf. Leider konnte mich das nicht ganz überzeugen.
Fazit:
Handwerklich ein wirklich solide geschriebenes Buch, das sich als Debutroman nicht verstecken muss. Wer Interesse an einem Roman hat der ein gelungenes Genremix zwischen Krimi/Dystopie/Fantasy darstellt ist hier sicherlich gut aufgehoben.
Die Heilanstalt bekommt von mir 4 von 5 Punkten.
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