Klappentext:
»Every breath you take.«
Mitten in der Nacht weckt sie die leise Melodie. Erst einige Momente später begreift sie, dass die Musik aus ihrem Wohnzimmer kommt. Panik ergreift sie und sofort ist ihr klar: Er ist wieder da!
Sie eilt hinüber zum Kinderzimmer. Ihr einjähriger Sohn liegt friedlich schlafend in seinem Bett. Doch ihre Erleichterung währt nur kurz, denn auf dem Bäuchlein des Kindes liegt ein Zettel: »Wann immer ich es will!«
Falko Cornelsen ist um die 40 und Profiler bei der Lüneburger Kriminalpolizei. Aus privaten Gründen beschliesst er ein paar Tage an die Küste zu fahren und sich dort den Kopf frei pusten zu lassen. Kurzum beschliesst er seinen alten Freund und Kollegen Oliver König zu besuchen. Dieser ist bei der Kriminalpolizei Flensburg tätig und freut sich über den Besuch seines Freundes.
Doch wie es so ist, kommt es ersten anders und zweitens als man denkt.
Statt ein entspanntes Wochenende mit einem schmackhaften Frühstück zu genießen, wird Oli zu einem Tatort gerufen und Falco bietet an ihn zu begleiten. Anfangs sieht alles nur nach einem unglücklichen Unfall in einem SM-Bordell aus, bei dem der Klient einen Herzinfarkt erlitt. Doch schnell zeigt sich, dass da irgendwas nicht stimmt, a. passt die Beschreibung des zeitlichen Ablaufes nicht so recht und b. ergibt die Obduktion, dass es doch kein natürlicher Tod sondern Mord war.
Als dann auch noch ein Richter auf durchaus sadistische Weise umgebracht wird, wird Falco schnell klar, dass sie einer Mordserie auf der Spur sind…einer ganz privaten Vendetta. Doch was ist der gemeinsame Nenner? Was ist die Verbindung zwischen den Opfern?
Parallel zu den Ermittlungsarbeiten von Falko und seinen Kollegen, springt man noch an 2 andere Schauplätze. Einmal einen dunklen Kellergewölbe, wo Tina gefangen gehalten wird…und einem Haus in dem 6 Kinder im Alter von 5 – 11 (unfreiwillig) leben. Zu denen ich an dieser Stelle bewusst nichts näheres sagen will. Nur so viel sei gesagt, die dortige Thematik wird polarisieren und berühren.
Doch wie passen diese beiden Nebenschauplätze mit den Morden zusammen? Was ist hier die Verbindung. Eine sehr spannende Geschichte, die mit erstaunlichen Überraschungen aufzuwarten weiß, den Leser an sich fesselt und zu berühren versteht.
Mir persönlich gingen Marek und die Kinder sehr an die Nieren und unter die Haut. Besonders bei Michi kamen mir die Tränen. Diese Verzweiflung war regelrecht greifbar.
Doch das ist a. gut so und b. so gewollt. Denn dieser Thematik darf man nicht kalt gegenüber bleiben…und mir verursachte das Verhalten der Männer im Umfeld der Kinder und die Abgründe, die sich hier auftun, regelrechte Übelkeit.
Alles in allem ein wunderbares Buch, das in keinster Weise blutig ist, sondern sich vielmehr auf die Ermittlungen und Gefühle der Protagonisten konzentriert und sich nicht mit dem beschreiben von schmutzigen Details aufhält. Viel mehr regt es das Kopfkino an und überlässt es dem Leser wie drastisch er sich alles ausmalen und vorstellen will. Auch sind die Ermittler sehr menschlich und bodenständig. Mit ganz normalen Problemen, Sorgen und großen oder kleinen Krisen. Sei es eine kranke Mutter, Ehekrach, geplatztes Date oder oder oder.
Besonders faszinierend fand ich die Autosugession und die Entspannungsübungen von Falco mit denen er sich in die Tatorte “einfühlte”. Sehr spannendes Thema.
Ich gebe diesem Buch 5 von 5 Sternen.
Vielen Dank an Onkel Thom von Mundo Libris und Petra Mattfeldt, dass ich dieses tolle Buch lesen durfte.