Hallo zusammen,
heute möchten wir Euch einen jungen Mann vorstellen, der durchaus einen Namen in der deutschen Literaturwelt genießt. Aus seiner Feder entstammt u. a. die Emma-Hansen-Krimireihe.
Verrätst Du uns ein paar Daten zu Deiner Person?
Ich bin 36 Jahre alt, bin verheiratet und wohne in der Lüneburger Heide. Geboren und aufgewachsen bin ich Westerwald und ich habe lange Zeit dort gelebt, wo meine Emma-Hansen-Krimis spielen: im Südschwarzwald und an der Südlichen Weinstraße.
Dein aktuelles Buch „Und ich bringe Dir den Tod“ spielt in der Landesgartenschau in Landau. Gab es einen besonderen Grund, wieso Du die LGA als Handlungsort ausgewählt hast?
Ja, durch die Bombenfunde, das Geothermie-Kraftwerk, das von der Landesgartenschau umschlossen ist und die Wohnsituation als Studentenstadt hat mein aktueller dritter Emma-Hansen-Krimi sehr viele sozialgesellschaftliche Themen, die ich wunderbar rund um die Landesgartenschau mit verweben konnte.
Die ersten Emma-Hansen-Krimis spielen in Schwarzwald und an der Südlichen Weinstraße. Verbindet Dich etwas besonderes mit diesen Schauplätzen?
Ich liebe diese Regionen. Ich habe dort selbst einige Jahre gelebt und sie haben mich so inspiriert, dass ich dort unbedingt einige Krimis spiellen lassen musste.
Einmal der dunkle, mysthische, teilweise unheimliche Schwarzwald mit seinen versteckten Tälern und den urigen Bräuchen. Und dazu dann das rosenerblühende Dorf Nöggesnschwiel, in dem es friedlich und beschalich zugeht, bis, ja bis ein perfider Mörder zuschlägt. Und die Südlcihe Weinstraße, die deutsche Toskana, mit ihren Zypressenhainen, den Sandsteingemäuern und pittoresken Weinorten. Ideale Orte, um zu wandern, bei einem guten Glas Wein einzukehren und Urlaub zu machen. Niemand würde doch je denken, dass auch dort das Böse lebt.
Was war der auslösende Faktor dafür, dass Du Dich hingesetzt hast um Deinen ersten Krimi zu schreiben?
Ich habe irgendwann nicht mehr das gefunden in einer Buchhandlung oder Bücherei, was ich selbst gerne lese. Also habe ich beschlossen, mit einer guten Note im Deutschleistungskurs und als ausgebildeter Redakteur, selbst mit dem Schreiben anzufangen. Bis ich nach 100 Seiten gemerkt habe, ups, das ist ein Handwerk, das man beherrschen sollte, um anderen Menschen spannende Lesestunden schenken zu dürfen …
Überträgst Du Charaktereigenschaften oder Namen von Menschen aus Deinem Umfeld auf Deine Protagonisten?
Sicherlich fließen wahre Begebenheiten, Züge, Gestiken und Mimiken von Menschen, die man kennt, mit in die Charakterzeichnungen ein. Aber meine Figuren müssen mich genauso gefangennehmen wie die Geschichten selbst, daher habe ich es nicht darauf „abgesehen“, irgendjemand Besonderen in meinen Krimi zu skizzieren.
Hast Du ein Lieblingsbuch unter Deinen Büchern?
Nein, sie sind pathetisch gesprochen alle meine Babys … Natürlich ist es mein oberstes Ziel als Autor, mich von Buch zu Buch weiterentwickeln … Aber ein Lieblingsbuch habe ich nicht … Meine vollste Aufmerksamkeit bekommt immer das Buch, an dem ich gerade arbeite und das muss auch so sein, um die Melodie der Geshcichte zu hören …
Kommt es vor, dass einer Deiner Protagonisten sich anders entwickelt als Du das eigentlich vorgesehen hattest?
Ja, definitiv! In fast jedem Buch ruft mir eine Figur zu, „Hey Jörg, ich bin so und so, also ganz anders, als du mich entwickelt und erdacht hast“. Und da ich auf meine Charaktere höre, heißt das, alles stringent im Sinne der Figur zu ändern.
Welchem Hobby gehst Du nach, wenn du nicht gerade an einem Buch schreibst?
Im Moment bleibt mir für Anderes gerade nicht so viel Zeit, aber dafür liebe ich das Schreiben wohl auch viel zu sehr … 😉
Du bist viel unterwegs um Lesungen zu halten. Gibt es ein Ereignis in Zusammenhang mit einer Lesung, das Du nie mehr wieder vergessen wirst?
Ja, als eine Leserin zu mir sagte, ich hätte ihr dank meiner Bücher den Lebensmut wiedergegeben. Das war ein sehr besonderer Moment, der mich immer noch nachhaltig berührt und den ich anders gar nicht beschreiben kann.
Seit 2014 bist Du hauptberuflich Autor – hast Du feste Zeiten in denen Du am Schreibtisch sitzt?
Ich arbeite täglich wie im Büro auch, also so uwischen 9 oder 10 Uhr bis 19 oder 20 Uhr. Da ich hinten raus oft kreativer im Schreibprozess bin, enden gerade in der Hochschreibphase die Tage meostens erst gegen 23 Uhr oder auch später.
Letzte Frage:
Wenn ich jetzt auf Deinem Schreibtisch stöbern würde – welches Projekt finde ich dort und wann kann der Leser es käuflich erwerben?
Das darf ich aus verlagspoltischen Gründen wie das so schön heißt leider noch nicht verraten. Nur so viel: Ab März ist es überall zu kaufen und es wird ein Krimi, aber KEIN Emma-Hansen-Krimi sein.
Herzlichen Dank für dieses sehr schöne Gespräch!
ein tolles interview – vielen dank dafür. wir haben ihn und seinen mann vor
kurzem auf einer lesung persönlich kennengelernt. sehr witzig und sympathisch!
lg von der numi