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Rezension: “Maibock” von Jörg Steinleitner

gelesen und rezensiert von Tii

 

Klappentext:

Eine Bootsfahrt über den Alpensee – romantischer könnten sich Fiorella und Thorsten Franke ihre Flitterwochen kaum vorstellen. Doch beim Blick über die Reling trauen sie ihren Augen kaum: Ein lebloser Körper schwimmt geistergleich hinter dem Schiff her! Sieht so die weiß-blaue Urlaubsidylle aus? Für Anne Loop, die zuständige Polizistin, stellen sich noch ganz andere Fragen: Wer ist der Tote im Nadelstreifenanzug? Und besteht ein Zusammenhang mit dem hinterfotzigen Maibaum-Diebstahl, der die Seegemeinden gerade in Aufruhr versetzt?

Beurteilung:

Ich habe mich recht lange mit diesem Buch befasst und tue mich ehrlich gesagt sehr schwer damit es zu beurteilen….und dabei auch noch diplomatische Worte zu finden. Im großen und ganzen ist dieses Buch für mich eine einzige herbe Enttäuschung und eher eine Mogelpackung. Wer den Klappentext liest wird sich denken “Ah, ein Krimi!”. Doch irgendwie liegt man mit der Meinung gänzlich daneben. Klar es gibt Tote, es gibt eine Suche nach der Ursache…aber irgendwie erscheint das alles eher Nebensache zu sein und von der Polizei und auch dem Autoren nicht wirklich ernst genommen zu werden. Der Dienststellenleiter Kurt Nonnenmacher hat eher nur Weißwürste, Schweinebraten, Leberkäsebrötchen und Bier im Sinn…sein “Assistent” Sepp Kastner scheint nur die Suche nach seiner großen Liebe und das Essen seiner Mutter im Sinne zu haben…und der kriminalistische Spürsinn von Anna Loop ist nur eine vage Randerscheinung und gleicht eher einer Erleuchtung im Traum.

Kurzum hat man mit “Maibock” als nicht Bayer oder Person, die mit der bayerischen und fränkischen oder gar schwäbischen Mundart nicht vertraut ist mit der ersten Hälfte des Buches ein ziemliches Problem. Denn hier sind quasi alle Dialoge zwischen Nonnenmacher, Kastner, Dem Reporter und dem Herrn von der Rechtmedizin in tiefster Mundart verfasst, die das Verstehen und Lesen für mich nicht gerade leichter oder gar zu einer Freude gemacht haben. Scheinbar aber erbarmt sich Herr Steinleitner im weiteren Verlauf mit dem Leser und reduziert dies sichtlich. Danke dafür. Denn ich sehe nicht worin der Sinn bestehen soll, dass man ein Buch quasi erstmal übersetzen muss, um es lesen oder gar verstehen zu können. Natürlich könnte man nun anführen, dass der Autor der Geschichte einen Hauch Humor geben will, doch scheint es mir, dass er es mit dieser Hauch maßlos übertrieben hat und die Geschichte, Handlung und Figuren eher in der Lächerlichkeit ertränkt.
Also wer Geschichten mag, die eher an einen schlechten Witz erinnern, Figuren mag die geistloser nicht sein können und die nur eine Frage aufwerfen “Wie konntest Du Witzfigur bitte Polizist werden?!” und die Spannung als auch den kriminalistischen Strang der Handlung mit dem Mikroskop suchen mag, der wird mit Maibock sicherlich seine Freude haben.
Ich hatte sie leider nicht.
Von daher gebe ich diesem Buch höfliche und freundliche 2 von 5 Sternen und werde künftig lieber einen Bogen um diese Autor machen.
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