Klappentext:
Ohne böse Vorahnung begleitet Max Zadow seine Freundin Laura aufs Land, angeblich nur um einen Wurf süßer Katzenbabys zu bewundern. Denn was tut man selbst als Katzenhasser nicht alles für die große Liebe. Erst als Kater Elvis auf der Rückfahrt mit im Auto sitzt, schwant Max Übles. Tatsächlich macht ihn Elvis in den folgenden Nächten mit seinem Gesang wahnsinnig. Dafür hasst Elvis den Staubsauger, was Max regelmäßig ausnutzt, um sich an der kleinen Heulboje zu rächen. Bis der fiese Nachbar Dr. Hiller den Kater ins Visier nimmt – und Max merkt, wie sehr Elvis mittlerweile sein Herz erobert hat …
Beurteilung:
Wenn ich ehrlich bin, war der Kauf dieses Buches eher ein Zufall und dem Umstand geschuldet, dass ich nach über 2 Stunde Warterei auf meinen Zug irgendwie nicht alleine aus dem Buchhandel gehen wollte. Da war die Tatsache, dass der Klappentext so humorvoll klang, natürlich wie Wasser auf meinen Mühlen und ich musste dieses Buch einfach mit nach Hause nehmen und mich in der Geschichte um und mit Elvis verlieren. Tja, und was soll ich sagen? Ich habe dieses Buch nicht gelesen, sondern verschlungen.
Warnung vorab! Lest dieses Buch NICHT in der Öffentlichkeit! Denn die Gefahr, dass Ihr in Dauergrinsen, lautem Lachen oder wildem Kichern ausbrecht, ist sehr sehr hoch. Alleine mein Arbeitskollege im Büro – wo ich das Buch in meiner Pause gelesen habe – ist stark versucht, mich auf meinen Geisteszustand untersuchen zu lassen.
Doch nun der Reihe nach, schliesslich wollen wir ja nichts überstürzen.
Wer nun nach der Studie des Klappentextes und des Covers denkt: “Verrückte Katzenlady”, der denkt genauso wie Max Zadow. Denn “Elvis hat das Gebäude verlassen” ist kein direktes Buch FÜR Katzenfreunde, sondern eher der Erfahrungsbericht eines Menschen, der Katzen hasst und unter der Anschaffung seiner Freundin (sie nämlich ist die eigentliche Besitzerin des Katers Elvis) enorm leidet. Angefangen, dass nun ein hässlicher Kratzbaum in seine hübsche Wohnung Einzug hält, über schlaflose Nächte, weil der Kater immerzu spielt und “singt” bis hin zu “Sklavenarbeiten”, weil er eine Katzentreppe bauen muss oder als stetiger Türöffner für Elvis dient und vielen vielen anderen leidvollen Szenen und Situationen.
Allerdings muss man gestehen, dass ebendieses “Leiden”, von dem uns Max Zadow erzählt, auf seine ganz eigene Art einfach nur urkomisch ist…und ehe sich Max versieht, ist aus dem Katzenhasser ein Katzenfreund, der mit der Wasserpistole für Elvis in die Schlacht zieht, geworden.
Ein schleichender Prozess von “Die Katze meiner Freundin”, “Deine Katze” zu “Unsere Katze”.
Alles in allem eine sehr, sehr amüsante und liebevolle Geschichte, die ganz ohne Zuckerwatte und Kitsch auskommt und die Katze an sich eigentlich eine Nebenrolle hat, obwohl sie der Mittelpunkt der Geschichte ist.
Wer also
- Geschichten mag, wie sie nur das Leben schreiben kann,
- gerne mal herzhaft lacht ohne, dass die Handlung albern wäre,
- keine Probleme mit überzogenen Klischees
und
- keine Angst davor hat sich in Elvis zu verlieben
- und das Leben an sich nicht zu ernst nehmen will, der muss dieses Buch lesen.
Ich persönlich würde Max Zadows Geschichte mit Mario Barth vergleichen. Nur mit dem Unterschied, dass Mario Barth immerzu über seine Freundin spricht, während Max Zadow halt von seinem Leben mit Elvis, den “Balkon-Nazis” und deren “Hidla-SS-Vogel” berichtet.
Ich gebe diesen Buch 5 von 5 Katzentatzen.
Eine süße Geschichte für zwischendurch, ohne große Dramen, aber mit jeder Menge Herz und Humor.
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